Review Dreadlink – Zero One

  • Label: Massacre
  • Veröffentlicht: 2012
  • Spielart: Thrash Metal

„Modernen, unkonventionellen Thrash Metal“ wollen DREADLINK aus Kiel spielen. Seit 2009 ist die „roh, authentisch, brachial und tief“ klingende Walze bereits unterwegs – „Zero One“ ist der erste Output der Band: Es erzählt vom Leben in einer „gnadenlosen, kaltherzigen Gesellschaft, die durch anonyme Großkonzerne und unfähige Anführer regiert wird“, außerdem von „Gewalt und Gegengewalt“, durch die Menschen in „fatale Automatismen“ getrieben werden. Soso. Eine wahrlich schwer zu durchschauende Strategie, mit künstlich kreierten Feindbildern lässt es sich schließlich leicht die Fanbasis erweitern, wie eine sehr erfolgreiche Deutschrock-Band seit einigen Jahren beweist.

Wenn man allerdings diesen Vergleich bemüht, muss man zugleich auf eine nicht vorhandene musikalische Qualität eingehen. Das liegt bei DREADLINK jetzt nicht so nahe, allerdings wissen sich die Nordlichter gleichzeitig in keiner Hinsicht durch hervorragende Qualitäten hervorzutun: Die Lieder kennzeichnen sich durch abwechslungsarme Strukturen, melodiefreie Riffarbeit und bestenfalls durchschnittliches Gitarren- und Schlagzeugspiel. Dazu kommt ein extrem matschiger Sound, der zwar einigermaßen dreckig klingt, die Gitarren aber schwammig wabern lässt, während das Schlagzeug sich hohl anhört und ein Bass sowieso nicht zu vernehmen ist. Darüber hinaus will der merkwürdige Brüll-/Growl-Gesang von Frontmann Adamek ganz und gar nicht überzeugen – ebenso wenig übrigens in den cleanen Passagen. Die wirken in einem Song wie „Soulburn Industries“ eher wie eine missratene Hommage an Korn.
DREADLINK sparen außerdem nicht mit textlichen Plattitüden, vor denen sich ein Pfannkuchen ob seines Volumens brüsten könnte: „I’ll bury my fist in your face“ heißt es im zweiten Lied der Platte, und ein Wortspiel namens „Haterpillar“ ist eher peinlich.

Zwar erreichen einige der im Midtempo angesiedelten Nummern auf „Zero One“ ein gewisses Groove-Level, das zumindest als „annehmbar“ zu bezeichnen ist, das gesamte Material ist jedoch mehr als entbehrlich, da den vielen Negativfaktoren keine positiven Elemente entgegen stehen, die eine Kaufentscheidung, beziehungsweise die Entscheidung, für diese CD Geld auszugeben, rechtfertigen könnten. So bleibt „Zero One“ im Vergleich zu einer richtigen Thrash-Metal-Platte auch ungefähr so durchschlagskräftig, wie „Zero One“ schon selbst sagt: Wie eine Softair-Pistole…

Wertung: 3 / 10

Publiziert am von Pascal Stieler

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