Review Eternal Helcaraxe – In Times Of Desperation

  • Label: Naturmacht
  • Veröffentlicht: 2017
  • Spielart: Black Metal

Am letzten Freitag des Jahres 2017 veröffentlichten die irischen Black-Metaller ETERNAL HELCARAXE ihr zweites Full-Length „In Times Of Desperation“, auf das Fans und Gönner über fünfeinhalb Jahre warten mussten. Nach der grandiosen EP „To Whatever End“ (2010) und dem eher enttäuschenden Debüt „Against All Odds“ (2012) ist die Messlatte für das neue Material natürlich hoch angesetzt. Vor allem durch den vollzogenen Labelwechsel, den dieses Release mit sich bringt.

Worauf das Trio dieses Mal verzichtet hat, ist ein instrumentales Intro, wie es die beiden Vorgänger noch vorzuweisen hatten. „Our Time In The Sun“ prescht gnadenlos nach vorne, was im vorliegenden Kontext aber nicht wirklich zünden möchte. Zu wenig wird man auf die unheilvolle Atmosphäre eingeschwört, zu sehr verschwimmen Screams und Gitarren zu einem überfrachteten Soundbrei. Hier hat die Band zwar im Vergleich zu „Against All Odds“ einen Schritt nach vorne gemacht, dennoch funktionieren die schneidend-melodischen Gitarren und das ausdrucksstarke Schlagzeugspiel ohne Vocals eindeutig besser.

Leider bleibt der Gesang auch im weiteren Verlauf das große Manko von „In Times Of Desperation“. Wo sich die Saitenfraktion merklich steigern und Schlagzeuger Tyrith sein Level mindestens halten kann, ist Frontmann Praetorian nicht mit einer gelungenen Produktion gesegnet. Dafür agieren die Vocals zu sehr im Hintergrund und schaffen es kaum sich über die druckvoll-monströsen Soundwände zu erheben. Am stärksten sind die rund 52 Minuten dieses Longplayers immer dann, wenn die Geschwindigkeit herausgenommen wird und die Instrumentalparts sich mal im melodiösen Sektor oder auch im schleppenden Doom-Bereich bewegen.

ETERNAL HELCARAXE sind eine ideenreiche Band, die mit ihrem von Schlachten handelnden Black Metal am Anfang ihrer Karriere das nächste große Ding hätten werden können. Leider war das Debütalbum ein schwächelndes Stück Schwarzmetall, dessen Level mit „In Times Of Desperation“ wieder etwas angehoben wurde. Dennoch hinterlässt das dreiköpfige Gespann den Eindruck sie hätten etwas mehr herausholen können, wenn man vor allem in Sachen Gesang mehr Wert auf eine spannende und saubere Produktion gelegt hätte. Was schade ist, denn musikalisch überzeugen ETERNAL HELCARAXE fast durchgängig auf hohem Niveau.

Wertung: 6 / 10

Publiziert am von Christian Denner

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