Review GOB – Apt. 13

Wer schon immer nach der Band gesucht hat, die Schuld am Ohrwurm vom Zocken des EA Sports-Videospiel-Klassikers FIFA hat, findet hier vielleicht die Antwort: Die kanadische Punk-Rock-Band GOB gewann durch den mehrfachen Einsatz ihrer Lieder als Soundtracks dieser Spiele an Aufmerksamkeit und somit auch an Fans. Nachdem sie vier Jahre lang am neuen Album „Apt. 13“ werkelten, halten alle Begeisterten mit der neuen Scheibe ein Meisterstück in der Hand, welches sie sicher nicht so schnell zur Seite legen.

Da ist es wieder: Schon der zweite Titel „Radio Hell“ bleibt so fest im Kopf verankert, dass er für viele Musikliebhaber ein Grund wäre, beim Spielen von FIFA ausschließlich im Hauptmenü zu bleiben. Nach ein paar Runden hat man den Text gelernt und kann in den melodischen Gesang von Frontmann Tom Thacker, der sich in den letzten Jahren vor allem als Gitarrist von Sum 41 einen Namen in der Branche machte, einstimmen. Songs wie der zuletzt benannte oder das darauf folgende „Same As It Ever Was“ überzeugen vor allem mit rotzigen Punk-Riffs. Als wahre Punk-Hymne kann auf „Apt. 13“ jedoch nur der achte Track „NIL“ gezählt werden. Dafür darf hier so viel gehüpft und gegrölt werden, dass nach dem dreiminütigen Stück sowieso keine Energie mehr bleibt, um in ähnlicher Weise fortzufahren.
Wie sich der eine oder andere bereits am Titel ableiten kann, ist in das Lied „Walking Alone“ eine gewisse Tragik eingeflossen, die sich besonders im Text widerspiegelt. So richtig balladesk klingt das Ganze jedoch noch nicht. In diesen Genuss soll der Hörer nämlich erst jetzt kommen: „New York“, „Standing There“ und „Call For Tradition“ grenzen sich durch ihren düsteren, traurigen Klang noch einmal komplett vom Rest der Platte ab und lassen sich als Höhepunkte bestimmen. Das zuletzt benannte Stück ist anfangs nur von der Akustikgitarre begleitet, hinzu kommt im Refrain ein zartes Klaviergeklimper und schon ist die Perle des Albums geschaffen.

GOB kreierten eine Platte zum Verlieben! Wer also Lust auf richtig guten Punk Rock mit Pop-Einflüssen hat, ist gezwungen, bei „Apt. 13“ zuzuschlagen, auch wenn Tom Thacker es wegen seiner langen Bearbeitungszeit als „verflucht“ bezeichnete. Nun bleibt nur noch zu hoffen, dass das nächste Album der Menschheit nicht ganz so lange vorenthalten wird.

Wertung: 9 / 10

Publiziert am von Laura Wyska

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert