Review June – Make It Blur

JUNE kommen etwas zu spät, um uns den Sommer mit ihrem College Rock und ausproduzierten Pop zu versüßen. Dennoch sollten Freunde von Alternative Rock und Britpop sich ihr Album „Make It Blur“ im Kalender anstreichen und reinhören.

Denn die vier Jungs wissen, wie man gelungenen Indiesound fabriziert, wobei dieser hier eigentlich schon fast zu glatt und rund ist, als das man ihn noch so bezeichnen könnte. In zwölf Songs und einem versteckten Bonustrack singen sie wie gewohnt über das Erwachsenwerden, die Liebe, Frauen und Probleme der Selbstfindung. Dabei vermitteln sie aber durchgehend eine fröhliche Stimmung, die zum mitsingen und teilweise sogar mittanzen einlädt. Produktionsgimmicks wie eingespielte elektronische Sounds und Spielereien oder synthetische Schlagzeugsequenzen geben dem harmonischen Sound einen modernen Anstrich. Wirklich schwache Songs kann man auf dem Album eigentlich nicht ausmachen, JUNE bewegen sich in ihrem Bereich sehr routiniert und sicher. Was ihnen vielleicht fehlt, ist das Quentchen eigenständig, das jede Band braucht, um nicht nur in der Szene, sondern auch darüber hinaus aufzufallen. Es wird auch sicherlich einige Genre-Anhänger geben, die den Sound als zu poppig bezeichnen. Macht aber nix. Songs wie „Tempter“ oder „Just Don’t Let Go“ gehören eigentlich in jede gute Alternative Disco bzw. auf die nächste Britrock-Party. Man sieht amerikanische Teenie-Filme vor dem inneren Auge ablaufen, mit diesem und anderen Lieder von „Make It Blur“ als Soundtrack. Das ist von meiner Warte als klares Lob zu verstehen, Verfechter eines möglichst undergroundigen Indiesounds werden dabei zweifelsohne den Kopf schütteln und sich schleunigst abwenden. Doch wer die schnellen Nummern der Donots oder Jimmy Eat World mag, der wird auch hier fündig werden. Die Songs sind sich auch allesamt recht ähnlich, durchgehend recht süßlich und kurz gehalten. Meistens befindet man sich nach drei bis vier Minuten schon beim nächsten Track.

Das macht aber nichts: Kurzweilig und unterhaltsam führen uns JUNE für 40 Minuten zurück in unsere Jugend. Ob wir die Einladung annehmen und uns an einem verregneten Tag mit der Band zurückziehen und uns unsere eigene Sonne und Sommerliebe basteln, liegt schließlich an uns. Um den Spruch des Inlays aufzunehmen: If you could, would you?

Wertung: 7.5 / 10

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