Review Kal-El – Pakal

Als Superman noch Superboy war und auf dem Planeten Krypton lebte, da nannte man ihn KAL-EL. Genau unter diesem Namen kommt auch diese norwegische Stoner-Rock-Formation daher. Das Album „Pakal“ hat dann auch ein, dem Bandnamen zufolge, erwartungsgemäß spaciges Cover zu bieten, dass dem Stil der 70er Jahre nachempfunden wirkt. Was haben die vier Musiker außerdem zu bieten?

Acht Songs haben sie vereint, die auf eine Spiellänge von knappen 31 Minuten ihre Wirkung entfalten wollen. Das gebotene Material entspricht keiner Neuerfindung und Überraschungen oder „Aha“-Momente bleiben völlig aus. Doch das haben KAL-EL auch überhaupt nicht nötig. Ihre Musik wird so locker-flockig gespielt, dass der kurze und bereits vergangene Sommer 2014 einem zurück ins Herz kriecht. Ohne Umschweife wird hier mit „Falling Stone“ losgerockt, ehe man sich mit „Spaceman“ auch dem naheliegenden Weltraumthema widmet. Die Produktion von „Pakal“ wirkt anfangs gewöhnungsbedürftig, da sie sehr dumpf scheint. Diese Facette zieht sich aber durch das komplette Album und gibt den Stücken eine besondere Note, die die Ecken und Kanten für ein erdiges Stoner-Rock-Gewand ziemlich gut umsetzen kann. Lobenderweise muss hier der präsente Bass genannt werden, der dem Soundkonstrukt von KAL-EL eine bedrückende Note gibt. „Solar Windsurf“ stellt ein kleines instrumentales Intermezzo dar, bevor man mit „Quasar“ in die zweite Hälfte des Albums eintaucht. Mit der Single „Fire Machine“ und „Black Smoke“ hat man sich die zwei stärksten Songs für das Ende der Platte aufgehoben. So ein langsames und intensives Gitarrensolo, wie es „Black Smoke“ zu bieten hat, kam mir schon länger nicht mehr zu Ohren.

KAL-EL beweisen in einem klassischen Rock-Lineup, dass Stoner Rock weiterhin lebendig ist. Trotz der dumpf anmutenden Produktion können sich wiederholt Bass oder Gitarre in den Vordergrund drängen, was äußerst interessant aufgezogen ist. Auch wenn die Band nicht so mächtig wie KAL-EL in Kindertagen zu sein scheint, können sie doch eine ganze Menge und haben ihre ganz eigene Herangehensweise an das Thema Musik. Wer also mit Stoner Rock etwas anfangen kann, aber von den Releases der letzten Jahre etwas gelangweilt war, der sollte sich „Pakal“ mindestens einmal anhören. Hier wird trotz der bekannten Merkmale etwas anders gemacht und das ist eben nicht immer schlecht.

Wertung: 6.5 / 10

Publiziert am von Christian Denner

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