Review Kathaarsys – Portrait Of Wind And Sorrow (Re-Release)

KATHAARSYS haben mit „Portrait Of Wind And Sorrow“ bereits 2004 ihr Debüt abgeliefert, welches nun wiederveröffentlicht wurde. Die Galizier lassen sich von der Natur inspirieren, so erwartet man vielleicht ein paganisch angehauchtes Werk. Das ist falsch, wie sich rasch herausstellt.

Die Musik ist schwer zu beschreiben, sie ist sehr komplex und erinnert leicht an Opeth. Zunächst einmal wird die Musik vielleicht befremden, der Gesang zu clean sein und die Vermutung aufkommen, dass das Album schnell langweilt, beziehungsweise die einzelnen Stücke. Doch nach und nach darf man diese Bedenken beiseite schieben. Tatsache ist, dass sich die Teile der Musik erst zusammenfügen müssen. Was zuerst wie Spielerei erklingt, dürfte wohl durchdacht sein. Es spricht sowieso für die junge Gruppe, dass jedes Lied mehr als zehn Minuten geht und niemals uninteressant wird, ja sogar schon fast schnell endet. Die extremen Metalanteile sind exzellent konstruiert, wirken genaustens durchdacht.Unterstützt wird dieser Faktor von der guten Produktion. Die Riffs preschen ab und an mit unwiderstehlichen Melodien nach vorne, der Bass ist leider nicht ganz so hochklassig. Besonders hervorhebenswert sind die Akustikgitarren, welche häufig eingesetzt werden. Malerische Klanglandschaften werden gebildet, dazu seichtes Bassgespiel und vor allem: Der klare Gesang. Jener kann sich hören lassen, sehr schön vorgetragen von J.L. Montáns. Auch das Kreischen von ihm ist wohlklingend, einzig die Growlansätze können mich nicht begeistern. Das ist jedoch Geschmackssache, ich zumindest bin für solcherlei Gesang nicht zu haben. Die Lieder sind zudem in sich geschlossen, jedes Stück ein Zyklus. Diese Eigenschaft weiß zu gefallen, da man weiß, dass das Lied genau hier enden sollte, sogar muss. KATHAARSYS bemühen sich um Abwechslung und weisen leicht proggige Züge auf. Muss man erstmal gelungen schaffen.

Keine Frage, „Portrait Of Wind And Sorrow“ wird seine Hörerschaft finden. Manchmal träumerisch, auf jeden Fall sehr gut komponiert und ein klasse Einstand für eine Band. Wohin die Reise geht, das ist schwer zu sagen. Die Spanier sagen selbst, sie spielen keinen Black Metal, was ich nur unterstreichen kann. Nicht leicht, treffende Worte zu formulieren, wie man ein solches Werk bewerten soll, da es eben Alben gibt, die stark individuell ausfallen, soll heißen: man wird unzählige Meinungen über diese Scheibe erhalten, dem einen gefällt die Facette nicht, dem anderen jene dafür umso mehr. Instrumental und ideell aber auf alle Fälle bravourös und voller Vielfalt und Sorgfalt. Darum belasse ich es hierbei.

Keine Wertung

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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