KOKOMO – das ist eine Stadt in Indianapolis. Und ein Song der Beach Boys. Und seit 2008 auch eine Band aus Duisburg, die sich ganz dem Post-Rock verschrieben hat. Das Debut-Album der Band hört auf den merkwürdigen Namen „If Wolves“, aber kryptische Song- und Bandtitel sind bei Post-Rock-Bands ohnehin eher die Regel als die Ausnahme.
Großartig Neues darf man aber nicht erwarten, das sei gleich vorneweg gesagt: KOKOMO bedienen eher die Schnittmenge aus This Will Destroy You und Explosions In The Sky. Mal geht es etwas harmonischer zu, mit verträumten Delay-Gitarren, wie im schönen Opener „Go, Mordecai“, oder in „Versus Silotron“, das aber schon eine erhebliche Ähnlichkeit mit gleich mehreren This Will Destroy You-Songs aufweist. „Epochs Und Archives“ setzt dagegen auf eine sich langsam aufbauende Gitarrenwand, vor der eine Stimme einen englischen Text spricht, und beinhaltet davon abgesehen auch mehrere Stimmungswechsel, die dem Song etwas willkommene Abwechslung verleihen. Mit dem Rausschmeißer „Fuchs“ schafft es die Band nach dem etwas repetitiven Durchhänger „Arcade Romania“ nochmal, richtig melancholische Stimmung aufzubauen. Insgesamt fehlt das große Überraschungsmoment, und auch richtige Begeisterung will bei mir nicht so richtig aufkommen, da die Musik einerseits durchaus zu gefallen weiß, andererseits dennoch keinerlei Emotionen weckt. Das hier Dargebotene ist absolut grundsolide, aber…naja, nicht aber, sondern einfach nur grundsolide.
„Durchschnittlich“ klingt als Urteil immer ziemlich vernichtend, aber gerade wenn man sich so wenig vom musikalischen Korsett des Post Rocks wegbewegt wie KOKOMO, riskiert man ein solches. Darüber kommen die Westphalen aber gerade noch so hinweg, man könnte es auch milder mit „Ganz nett – Reinhören lohnt sich, ist aber nicht Pflicht“ umschreiben. Das passt.
Wertung: 6.5 / 10