Review Kotipelto & Liimatainen – Blackoustic

  • Label: earMUSIC
  • Veröffentlicht: 2012
  • Spielart: Entmetallisiert, Singer/Songwriter

Neben seiner Vorliebe für Power Metal schätzt Stratovarius-Frontmann Timo Kotipelto auch ruhigere Töne. So gründete er zusammen mit dem ehemaligen Sonata-Arctica-Gitarristen Jani Liimatainen ein Akustik-Projekt. Als KOTIPELTO & LIIMATAINEN tingelten die beiden durch Clubs und überzeugten das Publikum auch mit ruhigeren Klängen. So entstand die Idee, das Ganze nun auch auf CD zu bannen. „Blackoustic“ nennt sich das erste Album des Duos.

KOTIPELTO & LIIMATAINEN knöpfen sich darauf Hits ihrer jetzigen bzw. ehemaligen Bands vor und arrangieren sie für einen entsprechenden akustischen Auftritt um. Aber auch vier Cover-Versionen finden Einzug auf „Blackoustic“, ebenso wie ein Traditional und ein von Jani neu komponierter Song.
Die meisten Stücke funktionieren alleine mit Gesang und akustischer Gitarre einwandfrei. Man muss sich freilich von rockigen Gedanken oder gar Metal-Vorstellungen hier ganz klar verabschieden. Das Werk hat einen deutlichen Singer/Songwriter-Touch. Die schönen Melodien von Stücken wie „Sleep Well“ (Kotipelto Solo), „Black Diamond“, „Hunting High And Low“ (Stratovarius) oder „My Selene“ (Sonata Arctica) wissen auch in dieser ruhigen Ausführung zu bezaubern. Bei diesen Song wirkt auch Kotipeltos Gesang stimmig und ist den Anforderungen gewachsen.
Etwas anders sieht es teilweise bei den Covern aus. Pete Townshends „Behind Blue Eyes“ interpretieren die beiden noch schön intensiv und emotional. Doch schon bei „Out In The Fields“ (Gary Moore/Phil Lynott) fehlt irgendwie der rechte Schmiss. Wenn aber Kotipelto bei Deep Purples „Perfect Strangers“ an Gillans Gesangsvorgaben so kläglich scheitert, ist das fast ein wenig peinlich. Und auch sich mit Meister Dio bei „Rainbow Eyes“ (Rainbow) messen zu wollen, ist für den lieben Timo eine zu große Herausforderung.
Bleiben noch das Traditional „Karjalan Kunnailla“, das als einziger Song in finnisch ebenfalls passend für das Werk arrangiert wurde, und der brandneue Track „Where My Rainbow Ends“. Letzterer ist für dieses Projekt komponiert und harmoniert mit seiner romantischen Melodie gekonnt mit den Acoustics aus Stratovarius-Kotipelto-Sonatica-Feder.

„Blackoustic“ ist ein Werk, das der Metal-Fan in Stunden der romantischen Zweisamkeit auch mal auflegen kann. Ansonsten dürften sich davon Leute angesprochen fühlen, die eher auf akustisches Singer/Songwriter-Liedgut stehen. Bis auf die Ausrutscher bei den Purple- und Rainbow-Covern ist es auch ganz gut anzuhören, aber ein Must-Have ist das Album sicherlich nicht.

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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