Review Make A Change… Kill Yourself – Make A Change… Kill Yourself

  • Label: Black Hate
  • Veröffentlicht: 2005
  • Spielart: Black Metal

Ynleborgaz wird den meisten eher durch seine Band Angantyr bekannt sein, obgleich MAKE A CHANGE…KILL YOURSELF einen nicht zu geringen Bekanntheitsgrad vermerken können. Das Booklet – in schwarz/weiß gehalten – wirkt schon reichlich abgedroschen. Wie zerlaufenes Blut erscheinen die Buchstaben mehr geschmiert als geschrieben. Inhaltlich geht es um Verzweiflung, Selbstmord und Hoffnungslosigkeit, so ist es nur logisch, dass man auf dem Cover eine zusammengesunkene Gestalt sieht, welche den Kopf hängen lässt.

Doch kommen dem Hörer noch Zweifel an der musikalischen Fähigkeit aufgrund der Aufmachung, so wird er diese im Laufe weniger Minuten ablegen. Bei Black Metal mit Themen wie den oben genannten empfiehlt sich natürlich eine eher schleppendere und düster-melancholische Spielweise; so sahen es die Dänen wohl auch. Grundsätzlich benötigt Ynleborgaz für seine Kompositionen keinen Ideenreichtum, die Musik verläuft monoton im positiven Sinne. Doch die Melodien werden niemals langweilig, sondern vielmehr intensiver, sie ziehen das jeweilige Stück noch tiefer hinab. Der Gesang ist ebenso gleichförmig, jedoch besitzt er Klasse und Feingefühl. Ab und an steigert er sich, lässt die Stelle in der Musik dann um ein Vielfaches interessanter erklingen. Der weibliche Gesang oder eher Sprechgesang ist gelinde gesagt kaum von Nutzen. Wirkung erzielen MAKE A CHANGE…KILL YOURSELF damit kaum bis gar nicht, in „Chapter Two“ greift er vielmehr störend ein. Nur, und das sollte man doch hervorheben, in „Chapter Three“ trägt Demonica einen ansehlichen Teil zur Gänsehaut-Stimmung bei. Sehr schön zu vernehmen sind auch die Ambient-Parts, welche einen nicht unerheblichen Teil des Albums ausmachen. So bieten die letzten sieben Minuten von zuerst erwähntem Track elegischen, wehmütigen Ambient. Keine großartige Neuheit, aber gekonnt eingespielt und somit sehr fein. Fast, so hat man das Gefühl, lauscht man den letzten Momenten eines Lebens. Wie es sich immer mehr vom Irdischen löst, die Seele sich nun dem Kosmos verschreibt und hinfortzieht. Sie verblasst, so wie nach und nach die Musik abklingt.

Eingangs erwähnte ich das stetige Tempo der Scheibe, jedoch wird es zu Beginn von „Chapter Three“ kurzfristig erhöht, findet sich aber danach zügig in gewohnten Bahnen wieder. Überhaupt: Letztlich gibt es kaum Höhepunkte auf „Make a Change…Kill Yourself“. Kein Wunder, ist die Musik dafür doch zu linear bei einer Spiellänge von immerhin 70 Minuten. So ähneln sich nicht selten diverse Riffs und Melodieverläufe. Das ist schade, da die Musik an sich erfrischend eigenständig ist. Ynleborgaz bedient sich keiner gängigen Schemata, er entwickelt selbst welche. Jedoch in offensichtlich zu geringem Ausmaße, so dass man diesen Punkt durchaus kritisieren darf.

Nun hat man also ein sehr gelungenes Album vor sich, welches sogar bewegend ist. Wie perfekt für ein eventuelles Referenzwerk. Doch um Werke solcher Klasse zu erschaffen, muss Ynleborgaz doch ein wenig mehr Vielfalt unterbringen. Ansonsten bleibt mir nur noch zu bemerken, dass „Make a Change…Kill Yourself“ kein Album ist, über das man viele Worte verlieren kann. Man sollte sich einfach hinsetzen, lauschen und erleben.

Wertung: 7.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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