Review Malummeh – Revival

Bevor ich zur eigentlichen Rezension komme, möchte ich ganz kurz etwas vorausschicken: In den letzten Jahren scheint sich ein Trend in Richtung modernen Metal der Art entwickelt zu haben, wie er gerne als Melodic Death Metal bezeichnet wird. Auf diese Welle versuchten und versuchen viele Bands aufzuspringen, einige mit Erfolg, andere weniger. Dieser sehr erfolgreiche sogenannte Melodic Death Metal ist nur leider oft keiner, sondern eher ein poppiges Rumgedödel. Außerdem gibt es da dieses Phänomen Metalcore. Diesen kann man aufgrund seiner Herkunft, dem Hardcore Punk, angereichtert mit Metalelementen, eigentlich gar nicht zum Metal zählen. Doch bei der Jugend erfreut er sich wohl größter Beliebtheit. Wem habe ich jetzt Angst gemacht? Gut so. Aber was hat das mit dieser Platte zu tun, die gerade bei mir im Player munter vor sich hin rotiert?

Ehrlich gesagt, recht wenig. Doch las ich bei meinen Recherchen über die Band allerorts etwas von ebenselbigen, oben genannten Stilbezeichnungen. Glücklicherweise (wobei sich dies beim melodischen Todesmetal ausschließlich auf den poppigen Einheitsbrei bezieht) trifft keins von beidem wirklich zu. Die fünf Finnen von MALUMMEH, die seit 2004 zusammen musizieren (allerdings seit einem Jahr mit neuem Sänger) und in der Zeit einiges an Demos produziert haben, konnten die auf Metal spezialisierten Spikefarm Records für sich begeistern und recht schnell einen Plattenvertrag ergattern. So kommt es also, dass schon jetzt, nach 3 Jahren, das Debütalbum auf meinem Tisch liegt, das auf den klangvollen Titel „Revival“ hört. Und damit springen sie nicht auf irgendeine Trendwelle mit auf, sondern orientieren sich an älterem Material, was man auch deutlich positiv heraushört.

Gleich nach dem eigentlich überflüssigen Intro gibt es die volle Ladung in die Fresse, wie man so schön sagt. Der Titelsong „Revival“ ist weit entfernt von eingängigen Melodien und macht keine Gefangenen. Dass die Jungs ihre Instrumente in der Hand haben und nicht umgekehrt, ist schon jetzt klar. Der folgende „Turning Point“ ist gar keiner, sondern führt das begonnene konsequent und kompromisslos fort. Die Gitarrenarbeit erinnert dabei stellenweise an Niklas Engelin oder Jesper Strömblad, das straighte, wechselhafte Drumming sorgt für Tempo und Sänger Marko Niemistö schreit sich die Seele aus dem Leib.

So folgt ein Thrash/Death-Brett auf das andere. Zum Ende hin haben sich dann doch noch ein paar hübsche Melodielinien eingeschlichen, die besonders bei „Unbidden“ und „Here To Reign“ auflockernd wirken. Das Gespür dafür scheinen Mikael Kiikka und Jaako Eskelinen also auch zu haben, verlieren jedoch nie die Aggression und Power aus den Augen, die besonders durch den manchmal fast in Metalcore-Gefilde driftenden Gesang vermittelt werden. „Cross The Lines“ bietet dem aufmerksamen Hörer dann endgültig den Beweis für die Einflüsse der Finnen und gleichzeitig ein nettes Deja vú, wenn plötzlich das leicht abgewandelte Hauptriff von „In Reverse“, dem wohl bekanntesten Song von Engelins Band Passenger zu hören ist.

So gut das alles klingt, ist die zugrundeliegende Mischung effektiv sehr alt und ausgelutscht. Härte und Aggression schön und gut, aber leider bleibt keiner der 10 Songs bei immerhin knapp 40 Minuten Gesamtlaufzeit wirklich im Ohr, was leider ziemliche Abstriche bringt. Daran merkt man dann eben doch, dass es sich hier um ein Erstlingswerk handelt. Aber wer seine Karriere so beginnt wie Malummeh, hat wohl noch einiges vor und auch gute Chancen, es zu erreichen. Ich zumindest wünsche dem Fünfer viel Erfolg und werde auch ihrer zweiten Platte gerne ein Ohr leihen.

Wertung: 7.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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