Review Night Birds – Roll Credits

NIGHT BIRDS können in diesem Jahr ihr zehnjähriges Bestehen feiern, was laut Aussage von Sänger Brian Gorsegner im Punk-Bereich nicht mehr viele Bands erreichen. Deshalb begeht die Band dieses Jubiläum mit dem acht Songs starken Mini-Album „Roll Credits“, für das sogar der erste Gitarrist Mike Hunchback an sein Instrument zurückgekehrt ist und drei Stücke mit seinen Ex-Kollegen eingespielt hat. Auf den ersten Blick ist das besondere Cover auffällig: Acht Freunde der Musiker haben für jeden Song jeweils ein anderes Artwork entworfen. Wenn sich die rund 17 Minuten Material ebenfalls so abwechslungsreich gestalten, könnte das ein kurzweiliger und mitreißender Trip werden.

Der Opener „Pull The String“ geht allerdings nicht ganz in die Vollen, präsentiert sich das Instrumental doch eher als Hybrid aus Punk und Surf Rock mit der entsprechend entspannten Atmosphäre. „Onward To Obscurity“ reicht dagegen weit in den rauen Old School Punk Rock, mit den dafür typischen und neben dem Takt scheinenden Vocals. Auch das kurzweilige Gitarrensolo reiht sich in den energiegeladenen Song mit seiner verschrobenen Art gut ein. Die Band aus New Jersey bietet aber auch melodischen Hardcore („My Dad Is The B.T.K.“) oder typisch US-amerikanischen, geradlinigen Punk („The Day I Beat My Brain“).

Gesanglich variiert Frontmann Gorsegner dabei nur minimal, aber die Energie der Songs steht sowieso weitgehend im Vordergrund von „Roll Credits“. Kleine Aufhorcher sind die Gesangseinlagen seiner Kollegen, die sich in einer Art Gangshout oder fast lieblichen Hintergrundchören manifestieren. Am spannendsten präsentiert sich allerdings das mit dezenten Country-Elementen versehene „Radium Girls“, während der abschließende Titelsong den Bogen zum Opener schlägt und eine Mischung aus Surf Rock und Stoner-Elementen darstellt.

NIGHT BIRDS haben mit „Roll Credits“ ein wirklich kurzweiliges Mini-Album geschaffen, das es trotz seiner kurzen Laufzeit schafft, diverse Stile mit dem zugrundeliegenden Punk Rock zu verbinden – und doch sind alle Titel erkennbar der Band zuzuordnen. Vor allem die oft rohe Energie der Songs macht den (fast) zu gleichförmigen Gesang wieder wett. Wer sich in den entspannten und rauen Sphären des Punk gleichermaßen wohlfühlt, der wird hier ein kurzes, aber nicht minder intensives und an einigen Stellen spannendes Release vorfinden.

Keine Wertung

Publiziert am von Christian Denner

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