Review Putrid Pile – The Pleasure In Suffering

Im undurchsichtigen Dikicht der vielen, größtenteils amerikanischen Brutal Death-Bands findet man doch manchmal echte Perlen. Eine solche ist PUTRID PILE, das Projekt und Ein Mann-Orchester von Shaun LaCanne. „The Pleasure In Suffering“ ist der zweite Longplayer der “Band” und kann sogleich mit seinem herrlich gorigen und brutalen Artwork für Aufregung sorgen. Wenn man sich dann auch noch die Songtitel anschaut ist klar, dass es sich hier um den üblichen Frauenverstümmelungs-Kram handelt, wie ihn 99% der anderen Bands des Genres auch behandeln. So weit, so gewöhnlich. Stellt sich halt nur die Frage ob der gute Mann auch seine Instrumente bedienen kann und sein Songwriting den Genrestandard halten kann.

Diese Frage ist schnell beantwortet. Shaun LaCanne kann alles! Der Opener „My Inner Demon“ reicht, um jeden angebrachtet Zweifel weg zu blasen. Ein kleines Horrormovie-Intro, anschließend ein sägendes Riff mit einem, wie zu erwarten, recht klinischen Schlagzeug und tiefe Growls gepaart mit Gekreische. So in etwa lässt sich der Song beschreiben, und für das Salz in der Suppe sorgen die gelegentlichen Slamparts die genau an der richtigen Stelle angebracht werden, wenn der Song droht etwas eintönig zu werden. Dieses Rezept hält Shaun LaCanne in den gut 30 Minuten über bei und sorgt somit für herrlich einfach gestrickten und doch abwechslungsreichen und effektiven Brutal Death, wo gelegentliche Moshrunden durch die heimischen vier Wände schon mal vorkommen können. Für etwas Abwechslung im gesanglichen Bereich sorgen die vier Gastsänger von den kongenialen Screaming Afterbirth und Lupara. Hier wird geröchelt und gekeift, ein andermal gibt es feinste Pig Snorts oder Frogs zu hören, so dass man nur noch staunen kann. Auch für diejenigen, die durch das Wort Drumcomputer etwas abgeschreckt werden, kann ich Entwarnung geben. Shaun LaCanne hat sehr viel Wert auf ein abwechslungsreiches und songdienliches Drumming gelegt, und es ist nicht zu vergleichen mit dem monotonen Drummcomputer von z.B. Mortician.

Für Freunde von brutalem Death Metal, gespickt mit gelegentlichen Slamparts, abwechslungsreichem Gesang ohne ewige gleiches Rumgerülpse und einfach nur coolen Stücken ist PUTRID PILE definitiv eine sehr gute Addresse. Geile Scheibe, reinhören (Anspieltips sind „My Inner Demon“, „Battered Bitch“ und „Food For The Maggots“) und kaufen.

Wertung: 8.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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