Review Soulsgate – Delusion

  • Label: Eigenproduktion
  • Veröffentlicht: 2003
  • Spielart: Death Metal

Mit „Delusion“ liefern die Hamburger Underground-Deather SOULSGATE nach ihrer Gründung 1997 und dem Demo im Jahr 2001 ihr Debütalbum ab, dass exat am 1. Januar 2003 veröffentlicht wurde.
28 Minuten und 39 Sekunden zählen die 11 auf der CD enthaltenen Songs insgesamt – nicht gerade überwältigend viel. Dafür geht’s richtig heftig zur Sache. SOULSGATE selbst beschreiben ihren Stil als „brachialen Death/Thrash Metal mit Grind-Ausbrüchen“. Auf deutsch kann man auch sagen: Ein Doublebass-Geholze jagt das nächste. Die Vocals lassen sich bei etwa Immortal und Cannibal Corpse einordnen, und spilerisch hat die Band nach eigenen Angaben ihre Inspirationen bei Death, Sadus, Morbid Angel und Carcass geholt.

Der Opener „Confused“ scheint mir dagegen recht unglücklich geraten… Einfach ein komisches Lied. Das abgehackte Gekrächze und die kastriert wirkenden Riffs machen sich hier wirklich nicht gut.
Besser gefällt mir dann schon „Thorns“, der mit knapp 4 Minuten längste Track des Albums. Hier wird gehämmert und geschlagen was das Zeug hält, und ausserdem gibt’s verdammt geile Moshpassagen. Bei „Life Is Pain“ gibt’s sogar eine nicht mal schlechte Melodie, die aber durch das Hardcoredrumming ziemlich im Hintergrund steht.
Humor beweisen die Jungs auch: Der Text zu „Rip Off“ hört sich nach klassischen Kannibalen-Lyrics an, darunter steht aber „this song is dedicated to chicken-wings“. Zum Glück stehen übrigens die Texte im Booklet, denn ohne die würde man von „Rip Off“ wohl kein Wort verstehen, bei der Grunzgeschwindigkeit. Bei „John Doe“ (zuviel Se7en gekuckt, was?) wird nochmal hübsch gegrowlt, das wars dann aber leider auch schon – beim Rest des Albums wird nur gekreischt. Schade, denn gerade die raue Grunzstimme gefällt mir hier gut.
Viel zu sagen bleibt sonst nicht, der Titelsong als Abschlusstrack kann mit seinem ausgefeiltem Drumming nochmal überzeugen.

Allzu viel Abwechslung gibt es aber nicht gerade, Melodien wollen auch nur selten auftauchen. Aber SOULSGATE-Fans brauchen wohl keine Melodien um glücklich zu sein, über Ansätze kommt es hier nicht raus.
Obwohl es eine Low Budget – Eigenproduktion ist, ist der Sound doch überraschend gut , auch über die Produktion kann man kaum meckern. Auch technisch haben die Jungs definitiv was auf dem Kasten. Für ein Debütalbum ein gutes Stück, aber an manch andere aktuelle Underground-Debüts aus dem Genre wie zB „In No Sense Innocence“ von Fallen Yggdrasil oder „The Hammer Of Justice“ von Justice kommen SOULSGATE noch nicht ran.

Potenzial ist ohne Zweifel genügend vorhanden – mal sehen, wie es mit der Truppe weitergeht, wenn erstmal ein Label da ist. Das sollte mit „Delusion“ allerdings klappen!

[ Auf der Bandseite www.soulsgate.de gibt es die drei meiner Meinung nach besten Tracks zum Downloaden: Rip Off, John Doe und Delusion. Dort kann man sich das Album auch direkt bestellen. ]

Wertung: 6.5 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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