Hui, die erste Hürde hat man wohl genommen, wenn man den Bandnamen und den Albumtitel fehlerfrei abgeschrieben hat. Bei SYN ZE SASE TRI handelt es sich um die neue Band von Alex G. Mihai, der auf dem 2010er-Album „Virstele Pamintului“ von Negura Bunget Gesang und Gitarre übernommen hatte. Jetzt hat der Rumäne aus Timisoara selbige Position bei seiner neuen Band inne und musiziert als Corb mit drei Mitstreitern fröhlich durch die Lande. „Sub Semnul Lupului“ ist bereits das zweite Album nach dem Debüt „Între doua lumi“ aus 2011.
Durchaus also eine kreative Truppe, auch wenn die Ausrichtung im Bereich des symphonischen Black Metals jetzt auch nicht allzu viel Innovation erfordert. Ein paar Blast-Beats hier, ein oder zwei epische Melodien dort, flächige Keyboards und ein Gesang, der größtenteils tiefes Growlen, manchmal aber auch giftiges Keifen hervorbringt und fertig ist eine passable Platte. Ganz so einfach machen es sich die Rumänen nicht und auf diesen leichten Nenner will ich die Musik auch nicht reduzieren. Man merkt schon, dass hier Jungs am Werk sind, die ihre Instrumente nicht zum ersten Mal in der Hand halten, ebenso zeigt das Songwriting der zwölf Nummern einige Reife, immerhin baut man den einen oder anderen Zwischenpart ein, wagt auch mal Ausflüge über den Genrerand hinaus, pendelt gekonnt zwischen unterschiedlichen Stimmungen und Geschwindigkeiten und arrangiert die Lieder mit einigem Pfiff. Das Grundkonzept bleibt dabei immer erkennbar, SYN ZE SASE TRI kreieren Atmosphäre und nehmen den Hörer mit auf diese Reise durch die wilde Karpatenlandschaft – so stelle ich mir jedenfalls die Bilder hinter der Musik vor.
Mysteriös klingen die Rumänen schon und damit erreichen sie vermutlich ihr selbstgestecktes Ziel. Für den großen Wurf würde ich als Gelegenheitsschwarzkittel aber noch etwas mehr Eingängigkeit wünschen oder wenigstens ein paar Momente, die die Musik von der grauen Masse abheben ließen. Man kann „Sub Semnul Lupului“ recht geschmeidig durchhören und wird immer mit gutem Gewissen von passabler Musik sprechen. Wirklich herausstechen tut aber keiner der Songs, was insofern schade ist, weil die Musiker eine ordentliche Menge Potential mitbringen. Vielleicht schaffen sie es ja, dieses auf dem nächsten Album, was entsprechend der Veröffentlichungswut von SYN ZE SASE TRI wohl nicht lange auf sich warten lassen wird, zu entfalten. So lange stelle ich mir nur diese eine Frage und liefere die Antwort gleich mit: „Ksoj Pak Nuiruku? Ze Sase Tiriosa – Ze Sase Tri!!“
Wertung: 7 / 10