Review Thirty Seconds To Mars – America

Es sind fünf Jahre vergangen, seitdem THIRTY SECONDS TO MARS das letzte Album „Love Lust Faith + Dreams“ veröffentlicht haben. 2018 bringen sie endlich ihr heiß ersehntes fünftes Album „America“ heraus.

Die Band selbst bezeichnet „America“ als ein Konzeptalbum und möchte Themen wie Politik, Sex und Berühmtheit ansprechen. Das gelingt vor allem durch das Cover, denn sie versuchten damit einen Querschnitt über die Dinge zu geben, die die amerikanische Bevölkerung liebt, die momentan angesagt sind und das Land auszeichnen. Das Trio hat dafür gleich zehn verschiedene Cover entwickelt – jedes besteht aus einer Liste thematisch zusammenhängender Elemente, die einen Teil des amerikanischen Zeitgeschehens abbilden sollen. Auf einem Cover stehen beispielsweise die Namen Kylie, Elvis, Kanye, Jesus, Lebron und Oprah.

THIRTY SECONDS TO MARS starteten 1998 als eine Alternative-Rock-Band und wurden über die Jahre hinweg immer radiotauglicher und populärer. Das ist unter anderem daran bemerkbar, dass das neue Album elf Wochen lang in den deutschen Charts war. In den USA war es vier Wochen auf dem zweiten Platz der Charts vertreten. Es ist die bisher beste Platzierung, die eines ihrer Alben erzielt hat.

Im Vergleich zu ihren vorherigen Arbeiten ist ein drastischer Stilwechsel bemerkbar. Was Tracks wie „Hurricane“ („This Is War“) noch zu etwas Besonderem machte, füllt nunmehr das gesamte neue Album aus. Es treffen viele elektronische Beats auf oft seichte Synthesizer. Im Gegensatz zu den alten Alben sind nur sehr reduzierte Gitarrenparts vorhanden. Auch der Schlagzeugbeat ist immer sehr ähnlich. Bläsereinsätze und Autotune werden dafür viel verwendet, die sonst bekannte Kraft in der Stimme des Sängers fehlt jedoch im Großteil des Albums.

Dadurch wirkt das Album zwar nicht so billig wie vieles, das heutzutage im Radio zu hören ist, allerdings klingt das Album sehr monoton, ohne große Abwechslung. Die einzigen Songs, die etwas Abwechslung bieten, sind „Monolith“, in welchem sich Schlagzeuger Shannon Leto mal so richtig austoben darf, und „Remedy“, da Leto hier zur Abwechslung seinen Bruder am Mikro ablöst und dabei nur von sanften Akustikgitarren und Pianos begleitet wird. Auch einzelne Features sind vorhanden. „One Track Mind“ wurde zusammen mit A$AP Rocky und „Love Is Madness“ mit Halsey produziert.

Die Band zieht es durch, verschiedene Bilder der Gesellschaft zu vermitteln, vor allem mit den Listen auf dem Cover. Die Texte drehen sich allerdings leider hauptsächlich um das Thema Liebe und die vielen damit verbundenen Konflikte, die vor allem in der Pop-Musik der Vereinigten Staaten eine sehr häufige Thematik sind.

Wer sich auf die neue Soundrichtung, die sich schon in ihrem letzten Album angedeutet hat, einlassen möchte, ist bei dem Album gut aufgehoben. Wer sich allerdings nach etwas Rockigem wie aus der Anfangszeit der Band sehnt, wird enttäuscht werden und sollte sich lieber den ersten drei Alben widmen.

Wertung: 5 / 10

Publiziert am von Jessica Socher

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert