Review Tidfall – Instinct Gate

Wenn man sich „Instinct Gate“ von Tidfall anhört, kommen einem direkt Bands wie Dimmu Borgir, Cradle Of Filth, Immortal oder Old Mans Child ins Gedächtnis. Da stellt sich natürlich auch gleich die Frage – braucht man Tidfall dabei überhaupt noch? Meiner bescheidenen Meinung nach nicht. Denn sie kopieren nicht nur, sondern vermischen so einige Elemente zusammen, die nicht zusammen passen wollen. Wäre ja nicht schlimm, wenn sie wenigstens gut kopieren würden…

Das pure Grauen ereilt mich schon in den ersten Sekunden, die diese CD läuft, denn das Intro zu „Children Of Man“ sind gleich ein paar ganz fiese und spacige Keyboardsamples, die sich mit Black Metal nun überhaupt nicht vertragen wollen. Auch wenn es handwerklich gesehen nichts auszusetzen gibt, gibt es zumindest etwas bei… na ja, dem gesamten Rest der Scheibe.
Ohne Zweifel, Tidfall beherrschen ihre Instrumente, doch was hilfts, wenn ein kraftloser und wirrer Mischmasch aus Klängen rauskommt, der nun wirklich niemandem zu Lobpreisungen anstachelt? Schon beim ersten Track ist die Enttäuschung groß, denn neben den völlig wirr und scheinbar planlos gesetzten Breaks, die hier die gesamte Spielzeit über jegliche Energie und Kraft aus den Songs nimmt, fällt gleich noch ein weiteres Manko auf. Nicht nur Einfalls- und Planlosigkeit herrscht hier vor, über all dem thront auch noch ein schrecklicher Sänger. Der kann sich manchmal nicht entscheiden, ob er nun versuchen soll zu kreischen oder zu growlen und vermischt beides dann mal in einem Wort, und ich meine hier nicht die zeitweise auftretenden, übereinandergelegten Gesangsspuren. Zu allem Überfluss hört sich weder sein Gekreische noch Gegrowle schlecht an… Wobei man beides nicht mal kreischen und growlen nennen kann, sondern ungeborenes und hässliches Zwischending.

Auch wenn hier versucht wird, Bombast oder Atmosphäre aufzubauen – nichts davon gelingt. Das können die oben genannten Bands allesamt besser, sogar Old Mans Child, und das sage ich, wo ich diese Band nun wirklich nicht toll finde. Es ist schon wirklich schade, wie zwanghaft modern diese lächerlichen Gestalten, geht man nach den peinlichen Bildern im Booklet, sein wollen. Vor allem diese seltsamen Keyboard-Einspielungen und Samples sind mir ein Graus, die aus dem immerhin halbwegs unterdurchschnittlichen Material ein absolut schreckliches Album bilden. Ganz schlimm ist das bei „Mind Rape“, aber auch alle anderen Tracks werden durch klägliche Versuche, Melodien und Atmosphäre reinzubringen, endgültig kaputt gemacht.
Ich kann hier leider nicht mal einen Anspieltipp geben, da ich es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren kann, diese CD irgendjemandem zu empfehlen. Greift lieber zu den anscheinlichen Vorbildern dieser Band, und ihr könnt kaum einen Fehler machen… Hier jedoch erwartet euch absolut kein Meisterwerk.

Wertung: 3 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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