Review Totenmond – TonbergUrtod

Nach dem seltsamen „Unter Knochen“, das mir schon alleine aufgrund der komischen Produktion nicht wirklich zusagen wollte, war ich gespannt, ob mich die kranken Schwaben von TOTENMOND mit ihrem neuen Output „TonbergUrtod“ denn überzeugen konnten. Viel erwartet hätte ich nicht, umso mehr war ich überrascht. Zuerst mal gefiel mir hier die Produktion um einiges besser – das Schlagzeug scheppert nicht mehr so sehr vor sich hin und auch der Gesang klingt nicht mehr so hallend und röhrend – dann empfand ich auch das sehr thrashige Riffing als angenehm und beschloss, diesen Musikstil, der sich wirklich extrem schwer zuordnen lässt, genauer zu betrachten.

Am Anfang von „Wurmerbarmend“ musste ich sofort an Slayer denken. Unter die schnellen Drums und thrashigen Tremolo-Riffs mischt sich aber auch das ein oder andere Death-Metal-Element und diese unverwechselbare Stimme. Wow, gar nicht mal schlecht, dachte ich mir als auf dem Metalcore-Gebiet weniger Bewanderter und war gespannt, ob es so weitergehen würde. Und ja, auch „Heroin“ konnte mich auf diese Weise überzeugen. Bei „Angstbeisser“, einem sehr langsamen und schleppenden Song, hörte ich zunächst sehr genau auf den Text und aufgrund von Textzeilen wie „Der Beischlaf hält nicht, was die Onanie verspricht“ konnte ich nur komisch gucken und schmunzeln. Wohl recht typisch für die Band, auch wenn ich kein sonderlicher Freund derartig seltsamer Texte bin. So geht es weiter und mit Stücken wie „Samenroh – Wird Kein Leben“, „Im Schwarzen Kreis“ oder „Das Ewige Bluten – Faustrecht“ sind viele interessante Titel vertreten. Auch der abschließende Titeltrack „Tonbergurtod – Kastrazion“ weiß zu begeistern.

Insgesamt gefällt mir „TonbergUrtod“ um einiges besser als „Unter Knochen“, jedoch wirklich auf voller Linie überzeugen kann mich auch dieses Album nicht. Generell aber kann ich mir vorstellen, dass Freunde des bisherigen (sehr individuellen und progressiven) Totenmond-Materials wieder eine helle Freude haben und diese Platte womöglich bis in den Himmel loben werden.

Wertung: 7.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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