Review Zombiefication – At The Caves Of Eternal

  • Label: Pulverised
  • Veröffentlicht: 2013
  • Spielart: Death Metal

Man weiß zwar, dass es sie gibt, aber man bekommt so gut wie nie eine zu Gesicht. Die Rede ist von mexikanischen Metal-Bands – wie zum Beispiel ZOMBIEFICATION. Das Duo um Jacko und Hitchcock, das sich für Aufnahmen und Live-Gigs personelle Unterstützung holt, hat Death-Metal-Liebhabern letztes Jahr mit der EP „Reaper’s Consecration“ schon den Mund wässrig gemacht, jetzt folgt die mittlerweile zweite Full-Length-Platte „At The Caves Of Eternal“. Und die zeigt deutlich, dass sich die Mittelamerikaner nicht auf einen etwaigen Exotenbonus, der mit ihrer Herkunft einhergeht, verlassen müssen.

An sich ist das bereits mehr als nur eine Randnotiz wert, denn ZOMBIEFICATION zocken Old School Death Metal mit schwedischer Ausrichtung, und die Sparte konnte sich in letzter Zeit sicherlich nicht über einen Mangel an Veröffentlichungen aus aller Welt beschweren. Dass die Herren mit „At The Caves Of Eternal“ gleich vorne mitspielen, beweisen die neun durchweg starken Nummern auf dem Album. Ausgestattet mit dem genretypisch brachialen Gitarrensound und einer authentischen – soll heißen: rohen, aber nicht rumpeligen, zeitgemäßen, aber nicht hochglanzpolierten – Produktion tönen die Tracks aus den Boxen. Die Sechssaiter sind durch mehrere Spuren und Hall-Effekte mit einem sehr vollen, satten Sound versehen, vor allem aber fällt das vielseitige Drumming auf. Hitchcock liefert mit seinen räudigen, heiseren Shouts und Growls ebenfalls eine überaus ordentliche Performance ab.

Die Songs auf „At The Caves Of Eternal“ unterscheiden sich einerseits nicht insofern voneinander, als sich ein „Hit“ oder Ohrwurm besonders hervortut, andererseits sind sie jedoch in sich so abwechslungsreich und spannend aufgebaut, dass keine Langeweile aufkommt. Während alle Lieder grob im Uptempo angesiedelt sind, ziehen ZOMBIEFICATION doch fernab jeglicher Ufta-ufta-Monotonie alle Register in Bezug auf Spielgeschwindigkeiten. Thrash-Beats an der Grenze zum Blast, Doublebass-Bombenteppiche oder auch nur gezielte Attacken, zähflüssige und tonnenschwere Lava-Walzen – die variable Schlagzeugarbeit leistet ihren Beitrag zum Facettenreichtum auf „At The Caves Of Eternal“. Auch die Gitarrenfront ist über jeden Zweifel erhaben und zeigt ihr Können in prägnanten Instrumentalpassagen mit rasanten Soli, versieht die Songs durch heimsuchende Leads mit manchmal auch mehr als nur einem Hauch von Melodie und geizt darüber hinaus nicht mit fiesen, schleppenden und mächtigen Riff-Parts.

Überraschung gelungen, kann man an dieser Stelle feststellen. Mit „At The Caves Of Eternal“ nehmen es ZOMBIEFICATION als mexikanische Undergroundband erfolgreich mit bekannteren Szenekonkurrenten auf und sollten von Hörern, die auf Death Metal der alten Schule, wie er in den Neunzigern in Schweden seine Hochzeit hatte, nicht ignoriert werden.

Wertung: 8 / 10

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