Review Zone Zero – The Lost Legacy

  • Label: Shadow Kingdom
  • Veröffentlicht: 2014
  • Spielart: Heavy Metal

Der Name ZONE ZERO dürfte den meisten Metal-Fans ziemlich unbekannt erscheinen, handelt es sich hierbei schließlich um eine Band, die – gegründet im Jahr 1980 – bisher über diverse Demo-Veröffentlichungen nicht hinaus gekommen ist und so das Schicksal vieler in dieser Zeit aufstrebenden Formationen teilen dürfte. „In dieser Zeit“ bedeutet konkret: der Beginn der NWoBHM durch Legenden wie Iron Maiden oder Judas Priest, welche drauf und dran waren, die Welt im Sturm zu erobern und unzählige neue Bands hervorkommen ließen, die von dieser Welle ebenfalls haben profitieren wollten. Die fünf Jungs von ZONE ZERO beispielsweise, eher untypisch in Schweden ansässig, veröffentlichten von 1981 bis 83 verschiedene Demo- und Singleaufnahmen, jedoch ohne die Chance, ein vollständiges Album aufzunehmen, so dass bereits 83 das jähe Ende der Band feststand.

Dies lässt uns zur vorliegenden „The Lost Legacy“-Veröffentlichung kommen, welche den wohl letzten Versuch seitens der Band unternimmt, doch noch größeres Gehör zu finden. Die seit 2004 wieder aktiven Schweden bieten auf diesem Doppelalbum nämlich nichts Anderes, als einen kompletten Überblick über ihr bisheriges Schaffen, mit stärkerem Schwerpunkt auf die Achtziger. Es mischen sich hierbei verschiedene Live- mit Demoaufnahmen, welche allesamt eine extrem gute wie auch authentische Qualität aufweisen. Insbesondere die Liveaufnahmen tönen angenehm rau, die Lautstärke des Publikums lässt auf eine damals respektable Fanbasis schließen. Zur Musik sei gesagt, dass es sich um schnörkellosen und spielfreudigen NWoBHM handelt, der man zwar die Nähe zu Maiden oder Priest zu jeder Sekunde anhört, im Jahr 2014 aber dennoch angenehme Nostalgiegefühle auslöst. Besäßen die Aufnahmen auf „The Lost Legacy“ einen professionellen Studio-Sound, könnte man auch mutmaßen, die neue Enforcer, Steelwing, White Wizzard oder Skull Fist in der Anlage vorzufinden. Selbst die neueren Songs am Ende der zweiten CD fügen sich nahtlos in dieses Gerüst ein, zeigen aber auch, dass der Spirit der Achtziger auch heute noch in vielen Teilen nicht 1:1 reproduziert werden kann.

Es erscheint im Endeffekt auf Grund der Gestaltung dieses Doppelalbums schwierig, einzelne Songs hervorzuheben. Jeder Track repräsentiert eine spielfreudige und hungrige Band, die – aus welchen Gründen auch immer – den richtigen Durchbruch nie geschafft und doch ein Statement abzugeben hat, wie melodischer und ehrlicher Metal klingen sollte. Anhänger der NWoBHM, die etwas tiefer in die Geschichte dieser eintauchen wollen, sei eine klare Hörempfehlung an dieser Stelle ausgesprochen.

Keine Wertung

Publiziert am von Sebastian Ostendarp

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