September 2014

Review Falloch – This Island, Our Funeral

Erst 2010 gegründet, veröffentlichten FALLOCH, damals noch als Duo, bereits im Folgejahr ihr Debüt „Where Distant Spirits Remain“. Während sich die Schotten auf ihrem Debüt in gewisser Weise noch selbst im Wege standen und noch nicht aus dem (zugegebenermaßen übergroßen) Schatten ihrer musikalischen Vorbilder wie Alcest oder Agalloch herauszutreten vermochten, sieht das auf dem nun erscheinenden Nachfolgealbum „This Island, Our Funeral“ bereits ganz anders aus.

Waren auf dem Debüt die Arrangements bisweilen noch etwas unausgegoren und mit dem Holzhammer inszeniert, haben FALLOCH, die mittlerweile zu viert agieren, in diesem Punkt schnell dazu gelernt. Schon der Opener „Torradh“ begeistert durch melodisch ergreifendes und in sich schlüssiges Songwriting – ein Eindruck, den auch der Rest des Albums bestätigt: Gerade die Übergänge zwischen den ruhigen Passagen und den harten Gitarren wirken durchdachter und im Resultat natürlicher als noch auf „Where Distant Spirits Remain“. Doch auch hinsichtlich des Arrangements gehen FALLOCH deutlich souveräner zu Werke: Auf kitschige Ethno-Musik-Elemente und entsprechende Instrumentierung wie Flöten verzichten FALLOCH dieses Mal komplett und beschränken sich stattdessen auf das Nötigste. Diese Bescheidenheit steht der Musik der Schotten äußerst gut zu Gesicht, klingen die sieben Stücke, vergleichsweise schnörkellos arrangiert, doch merklich ausdrucksstärker und fokussierter als die gezwungen verschnörkelten Kompositionen des Debüts.

Und auch, was den Gesang – das dritte Manko des Debüts – angeht, haben FALLOCH ihre Hausaufgaben gemacht: Klangen die Vocals auf dem Erstling noch eher eintönig und austauschbar, gelingt es Sänger-Neuzugang Tony Dunn auf „This Island, Our Funeral“ spielend, Emotionen in seine kristallklare Stimme zu legen und dem Gesang bei FALLOCH so Tiefe zu verleihen.

Das Zusammenspiel all dieser einzelnen Verbesserungen kann sich hören lassen: So begeistern Stücke wie „For Life“ nun durch hinreißende Gesangslinien im Zusammenspiel mit der fast puristischer Musik – und FALLOCH dank ihrer innovationsbereitschaft auf ganzer Linie.

All zu oft verrennen sich Bands von Album zu Album weiter in gekünstelter Komplexität, in dem Glauben, daran ließe sich ihre musikalische Weiterentwicklung messen. FALLOCH beweisen mit „This Island, Our Funeral“ das Gegenteil: Nach einem rigurosen Ausmisten im Arrangement und einer generellen Reduktion auf das Wesentliche bestätigt „This Island, Our Funeral“ nämlich einmal mehr den Aphorismus „Weniger ist mehr“.

Wertung: 8.5 / 10

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