Review Philm – Fire From The Evening Sun

PHILM, das weiß jeder, hat mit Dave Lombardo einen der wohl begabtesten Metalschlagzeuger in der Band. Nach dessen „Ausstieg“ bei Slayer hatte der gute Mann nun auch die Zeit, sich seiner aktuellen Hauptband zu widmen und das Ergebnis liegt nun mit dem Titel „Fire From The Evening Sun“ vor.

Komplettiert wird die Band dabei von Gerry Nestler (Civil Defiance) an Gitarre und Gesang sowie Fancisco Tomaselli am Bass – also das gleiche Line-Up wie auf dem 2010er Debüt „Harmonic“. Harmonisch ist indes auf „Fire From The Evening Sun“ erwartungsgemäß eher wenig. Einzig das abschließende „Corner Girl“ präsentiert sich entspannt und zugänglich, beinahe Lounge-haft und ist damit absolut nicht repräsentativ für diese Scheibe.
Denn was PHILM sonst auf ihrem zweiten Album bieten, ist hochkomplexer und mächtig vertrackter Progressive Metal allerhöchster Güte. Bereits der Opener „Train“ kommt mit mehr Wendungen daher, als die meisten RTL-Zuschauer Windungen in ihren Köpfen haben, „Lady Of The Lake“ spielt mit orientalischen Einflüssen und „Blue Dragon“ entzieht sich in seiner Verrücktheit jeglicher Beschreibung.
In nur zweieinhalb Minuten bietet „Fan Boy“ absolute Raserei, wohingegen das sechseinhalbminütige Pendant „Turn In The Sky“ ruhig beginnt, sich im Verlauf steigert und so nur nach und nach seine Größe offenbart. „Omnisience“ wiederum kommt mit einem Flair und Gitarrenton daher, das stark an Meshuggah erinnert.
Zentraler Fokuspunkt in all dieser Vielfalt und Abwechslung ist jedoch das Schlagzeugspiel von Dave Lombardo. Was der Mann hier zeigt, ist der helle Wahnsinn und in einer solchen Vielschichtigkeit, mit so viel Variationen und Nuancierung hätte man ihn bei Slayer niemals hören können, was aber selbstverständlich im Charakter der Musik begründet liegt.

Zwei Dinge sind nach dem Genuss von „Fire From The Evening Sun“ glasklar: 1) Dave Lombardo ist und bleibt einer der besten Metalschlagzeuger und 2) PHILM sind momentan eine der spannenderen und zugleich schwer zugänglichsten Bands der Szene. Alles beim Alten also, alles im grünen Bereich.

Wertung: 7.5 / 10

Publiziert am von

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert