Review Ovnev – Incalescence

  • Label: Naturmacht
  • Veröffentlicht: 2017
  • Spielart: Black Metal

Gegründet wurde das texanische Ein-Mann-Projekt OVNEV bereits 2008, jedoch erschien die erste Demo „…“ erst sieben Jahre später. Bandkopf West hat sich dem atmosphärischen Black Metal verschrieben und möchte den Hörer mit dem zweiten Full-Length „Incalescence“ auf eine Reise nach Antarktika mitnehmen, einem üppigen Ökosystem, das unberührt vom menschlichen Leben gedeiht.

Damit ist bereits klar, dass OVNEVs Musik sich durch die Natur inspirieren lässt und diese sich nicht nur im Artwork widerspiegelt. So ergießt sich in den ersten zwei Minuten des Openers „Subterranean Premonitions“ ein schwarzmetallisches Gewitter der nordisch-unterkühlten Sorte, ehe eine fast andächtige Akustikgitarre inklusive gesprochener Textpassagen das Zepter übernimmt. So unverhofft wie dieser Wechsel auftritt, so wohltuend erscheint dennoch. Die Mischung aus Black Metal und Folk verfolgt West auch in seinen weiteren Kompositionen. Mal deutlich voneinander getrennt, mal miteinander verwoben.

Im Grunde ist der schleppende Black Metal von OVNEV nicht wirklich mit Highlights gespickt, wenn man von der eingangs erwähnten und plötzlich auftretenden ruhigen Seite einmal absieht. Dennoch haben die fünf Songs eine sehr gute atmosphärische Dichte vorzuweisen, die einen in ihren Bann zieht. Dieser positive Faktor ermöglicht es auch über die ein oder andere musikalische Schwäche oder kleinere Unfeinheiten hinwegzusehen. Zu dieser frostigen Atmosphäre tragen auch elektronische Ambient-Einschübe einen untergeordneten, aber nicht minder interessanten Teil bei. Auch die Produktion ist als gelungen zu betrachten, verbindet sie doch die Schönheit und die wütende Seite der Titel sehr gut miteinander.

Die Reise ins Herz der Natur gelingt West alias OVNEV auf „Incalescence“ erstaunlich gut. Das richtige Gespür für atmosphärischen Aufbau, ein spannungsgeladenes Wechselspiel zwischen Schwarzmetall und Folk-/Ambient-Einflüssen, sowie eine Hingabe für die äußeren Einflüsse, die uns alle umgeben, begünstigen den Longplayer positiv. Technisch mag es kein Meilenstein sein und auch nicht das ideenreichste Album präsentieren, dennoch ist es ein rundum gelungenes Werk atmosphärischen Black Metals, mit dem man sich gut und gerne beschäftigen kann.

Wertung: 7 / 10

Publiziert am von Christian Denner

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