Review Dinosaur Pile-Up – Celebrity Mansions

Die Sommermonate können für Metalfans bisweilen etwas schwierig sein. Denn bei heißen Temperaturen und kühlen Drinks macht sich beste Laune breit, zu der der normale Soundtrack dann bisweilen nicht so recht passen mag. Slayer am Strand? Deicide auf der Dachterrasse? Insect Warfare auf einer einsamen Insel? Alles eher schwierig. Doch was gibt es schon im locker-fröhlichen Bereich, das den beinharten Mosher nicht zur Weisglut treibt? Weezer werden immer schlechter, Green Day kann man mittlerweile komplett vergessen und auch die Foo Fighters sind nicht mehr das, was sie noch nie waren. Abhilfe verspricht nun eine Band, die es bereits seit zehn Jahren gibt, denen der Durchbruch allerdings bisher verwehrt blieb. Vorhang auf für DINOSAUR PILE-UP und „Celebrity Mansions“.

Dieses startet mit einem Track namens „Thrash Metal Cassette“, indem es darum geht, in einem alten Auto nach L.A. zu fahren. Im Kassettendeck des Wagens steckt ein altes Tape fest, also ist man gezwungen 16 Stunden am Tag Thrash Metal zu hören. Soweit so gut, textlich wird hier niemand auf dem falschen Fuß erwischt. Und die Musik? Die ist eine Mischung auf Punk-Grundlage, garniert mit halb-gesprochenem Gesang in den Strophen und lässiger Pop-Punk-Melodie im Refrain, alles angetrieben von einem lockeren Drumbeat mit dem notwendigen Nachdruck. Letztlich eine lässige Nummer, die man prima im Hintergrund laufen lassen kann, während man mit einigen Freunden ein paar Hopfenblütentees vernichtet. Bis auf einmal ein paar Cheerleader aus dem Sound auftauchen und einen Fangesang auf den Thrash Metal anstimmen (“Put it up yeah put it up for Thrash Metal!“).

Damit ist natürlich der Punkt erreicht, an dem sich die Geister scheiden werden. Denn wo solche Elemente – von denen es auf „Celebrity Mansisons“ mehrere gibt – für manche zu viel Unfug sein werden, werden andere die lustige Lässigkeit von DINOSAUR PILE-UP zu schätzen wissen. Denn diese zieht sich wie ein roter Faden durch das vierte Album der Band, sei es bei „Back Foot“, das mit einem massiv groovenden Riff und halb gerappten Strophen begeistert, oder dem mit zügelloser Blink-182-Gedächtnis-Energie voranpreschende „Stupid Heavy Metal Broken Hearted Loser Punk“ .

Mit „Celebrity Mansions“ und „Round The Bend“ gibt es auch zwei balladeske Nummern, die natürlich leicht überzogen daherkommen und mit genug Zucker überzogen sind, um dem Hörer sofort Diabetes zu verpassen. Und doch hört man diese Tracks gern, da sie immer wieder mit eigenwilligen Momenten und Elementen durchsetzt sind und somit spannend und voller Überraschungen bleiben.

Und so ergibt sich das Gesamtbild, das DINOSAUR PILE-UP auf diesem Album abgeben. Die Briten nehmen sich einfach nicht zu ernst, haben Spaß an ihrer Musik und haben mit ihrer Mischung aus frühen Foo Fighters, Weezer in Hochform, einer satten Prise Pop-Punk und ein wenig Nirvana das Sommeralbum des Jahres veröffentlicht, das sicher auch in den kommenden Jahren seine Fans finden wird. DINOSAUR PILE-UP auf der Dachterrasse? Geht voll klar, nicht nur in den „Celebrity Mansions“.

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Wertung: 8.5 / 10

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