Interview mit Erebor von Haradwaith

Der Name HARADWAITH dürfte nur den wenigsten ein Begriff gewesen sein, bis Ex-Endstille-Fronter Iblis dort das Mikro in die Hand genommen hatte. Wie es dazu kam, warum bereits auf dem aktuellen Album dessen Nachfolger zu hören ist, und was es sonst noch über „Creating Hell“ zu wissen gibt, erzählte uns Schlagzeuger Erebor im Interview:

Hallo zusammen! Danke für die Zeit für das Interview. Wie geht es dir?
Ganz gut! Danke.

Ihr habt nach langen Jahren nun euer Debüt veröffentlicht – was für ein Gefühl ist das?
Ein sehr gutes! Es ist befriedigend, das vollendete Werk nach so langer Zeit endlich in den Händen zu halten – wissend wie viel Arbeit und Zeit man investiert hat. Es schließt einen langen Lebensabschnitt für uns ab.

HARADWAITH wurden ursprünglich ja in Griechenland gegründet – wie kam es, dass ihr beide nach Deutschland gekommen seid?
Raudhrskal und ich sind beide gebürtige Deutsche und dann in Griechenland aufgewachsen. Also war es für uns eine recht natürliche Entwicklung, zurück nach Deutschland zu kommen – im Rahmen unseres Studiums und Lebens.

Wenn du die deutsche Black Metal-Szene mit der Griechischen vergleichst: Wo siehst du Unterschiede und Gemeinsamkeiten?
In Griechenland ist Metal sehr an Städte gebunden. Auf dem Land ist es eher eine Seltenheit, auf Anhänger zu stoßen. Das gestaltet es schwierig, darauf aufmerksam zu werden und auch teilhaben zu können. Wir mussten 300 km nach Athen fahren um CDs zu kaufen oder um Konzerten beizuwohnen. Man musste wenn man vom Land kam viel Zeit, Geld und Liebe in das ganze reinstecken, um es ausleben zu können. Wie es aktuell aussieht, kann ich dir nicht sagen. Ich denke aber, dass auch hier das Internet vieles verändert hat.

Bekanntheit habt ihr trotz langjähriger Bandexistenz eigentlich erst durch den Einstieg des Ex-Endstille-Sängers Iblis erlangt. Ärgert es dich, dass deine Band als neues Projekt von Iblis bekannt wurde, und nicht wegen der Musik?
Ehrlich gesagt ist es mir inzwischen egal. Im Endeffekt wird trotzdem jeder das Gesamtwerk für sich bewerten, Iblis hin oder her. So rückt dann das Wichtige auch wieder in den Fokus: Die Musik.

Wie kam es, dass Iblis bei euch eingestiegen ist?
Ich hatte Cruor von Endstille damals einige unserer Songs geschickt weil wir zu dem Zeitpunkt einen Bassisten suchten und er diesen Posten übernehmen wollte. Und Ibis war gerade bei ihm zu Besuch. Er hörte die Songs und einige Minuten später hatte ich eine SMS: Wir sollten unseren Sänger rausschmeißen – er würde das jetzt übernehmen.

So überraschend sein Engagement war, so kurz war es auch – bereits auf seinem ersten Album mit euch gibt es drei Alternative Versionen zu hören, auf denen sein Nachfolger singt. Wieso hat Iblis euch so schnell wieder verlassen?
Leider aus Privaten und sozialen Gründen, die eine weitere Zusammenarbeit zu dem Zeitpunkt unmöglich machten.

War es schwer, einen Nachfolger zu finden?
Ja, aber wir haben erstaunlicherweise sehr schnell den Richtigen gefunden.

Die alternativen Versionen klingen ja nur unwesentlich anders… insofern scheint ihr bezüglich der Sängerwahl ja erfolgreich gewesen zu sein. Warum habt ihr euch dazu entschieden, diese Songs noch auf das Album zu packen? Hätte es nicht gereicht, den neuen Sänger mit dem nächsten Album vorzustellen?
Dass sie nur unwesentlich anders klingen, finde ich nicht. Wir haben sowohl Texte als auch Rhythmik verändert, was den Songs ein ganz anderes Gefühl gibt. Dass wir die drei Songs nochmal gemacht haben, hat wenig mit Skoll zu tun, sondern eher mit dem langen Aufnahmezeitraum. Innerhalb eines Jahr hatten wir bei Weitem genug Zeit, die Songs ein paar hundertmal zu hören! Da ist es sehr natürlich, dass neue Ideen entstehen. Also haben wir uns entschlossen, die drei nochmal aufzunehmen. Eine Mini oder sowas kam für uns nicht in Frage, und da es vom Musikalischen her die gleichen Songs waren, sind sie mit auf dem Album enthalten.

Ihr habt das Album im Jak’s Hell aufgenommen, wo auch Endstille ihre Alben produziert haben. Was war das für ein Erlebnis?
Ein sehr erfahrungsreiches! Man lernt im Studio immer was Neues dazu. Sei es auf der musikalischen Ebene oder auf der persönlichen. Es ist die ideale Gelegenheit, Schwächen seines Könnens zu entdecken, die es dann gilt zu überwinden.
Wir haben versucht, in Jak’s Hell aus den uns gegebenen Möglichkeiten das Beste rauszuholen und so nah wie möglich an das erstrebte Resultat heranzukommen. Aber man wird von Mal zu Mal besser.

Seid ihr mit dem Resultat denn durchweg zufrieden, oder wisst ihr schon, was ihr beim nächsten Mal anders machen wollt
Natürlich sind wir mit dem Erreichten zufrieden, haben aber auch genaue Vorstellungen was beim nächsten Mal anders laufen muss. Ideen und Ziele wachsen mit der Zeit. „Creating Hell“ war der erste Samen, aus dem nun etwas wächst und sich weiterentwickelt.

Ok, das wärs dann schon von meiner Seite! Ich wünsch euch alles gute mit HARADWAITH und würde das Interview gern an dieser Stelle mit dem Metal1.Info-Brainstorming beenden:

Endstille: Black Metal Band.
Thilo Sarrazin: Sorgt für kontroverse gesellschaftliche Diskussionen.
Wikileaks: Amüsant.
Klimawandel: Ein Jahrhundertgeschäft.
Satan: Die treibende Kraft auf der Suche nach sich selbst und seinem Sinn im Kosmos.
Weihnachten: Ein jährliches Fest, das stark vom Christentum und der Coca Cola Company geprägt ist.

Wenn du noch etwas loswerden willst, hier die Gelegenheit zu letzten Worten an unsere Leser:
Danke für eure Zeit.

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