Immer wieder mal was Neues bei Metal1.info, der österreichische Autor Markus Keimel veröffentlichte dieser Tage den Gedichtband „Wörter haben Seele“. Klarer Fall für uns: dem Mann muss auf den Zahn gefühlt werden!
Hy Markus, coole Sache, dass wir uns aufgrund einer eher unüblichen Angelegenheit unterhalten können. Wie geht es Dir?
Hey, im Moment ziemlich gut. Danke der Nachfrage. Etwas stressig da mit der Band ziemlich viel für Herbst ansteht und daher einiges zu tun ist. Freut mich aber ebenso :)
Kommen wir gleich mal zur Sache. Normalerweise führen wir Interviews mit Metalbands, an Dich hingegen sind wir aufgrund einer durchaus anderen Veröffentlichung geraten. Erzähl mal!
Auch für mich eine neue Erfahrung da dies meine erste Buchveröffentlichung ist. Normalerweise bin ich es eher gewohnt für meine Band „Lydia’s Gemstone“ Interviews zu geben. „Wörter haben Seele“ heißt das Buch und ist stilistisch in die Kategorie Lyrik, Poesie und Philosophie einzuordnen.
In Deinem Anschreiben schriebst Du, dass Du Autor und Musiker bist. Was ist im musikalischen Bereich Dein Background?
Ich bin Frontman und Mastermind der Band „Lydia’s Gemstone“. Stilistisch bewegt sich die Sache in Richtung Alternative/Melancholic/Metal. Ganz grob ausgedrückt – Eine Mischung aus Coldplay und Depeche Mode auf Metal :) Im Herbst kommt endlich die neue Platte. „The New Melancholy“ wird das Teil heißen. Alle Infos sowie Hörproben gibt es auf www.myspace.com/lydiasgemstone !!!
Da Du selber vom Schreiben kommst, beachtest Du sicher auch immer die Texte von Bands, deren Album Du kaufst, oder?
Beachten, ja!Ich kenne aber leider eigentlich nicht viele Bands deren Lyrics ich sehr schätze. Type O Negative und Nevermore sind da wahrscheinlich die stärksten die mir auf Anhieb einfallen. Im deutschsprachigen sollte da auch Rammstein nicht unerwähnt bleiben. Till Lindemann schreibt wirklich wunderbare Texte.
Sicher denkst Du oft, dass da mehr drin gewesen wäre, was aber sind für Dich zuletzt gute Veröffentlichungen (rein vom Text, aber auch hinsichtlich der Symbiose Musik und Text)gewesen?
Wahrscheinlich eh die letzte Rammstein-Platte. Ansonsten fällt mir da ehrlich gesagt nichts ein :)
Kommen wir mal zu „Wörter haben Seele“. In meiner Rezension habe ich gemutmasst, dass es um einen manisch-depressiven Protagonisten gehen könnte. Was ist die tatsächliche Intention?
Hahaha!Eigentlich gar nicht!Im Grunde ist es eine Mischung aus Fiktion und tatsächlich Erlebtem. Der Protagonist, wenn man so möchte, bin ich selbst. Manisch-Depressiv bin ich allerdings nicht *lol*Es ist auch nicht alles so schwarz wie es für den ein oder anderen eventuell auf erstem Blick zu sein scheint. Das Buch beinhaltet auch sehr viele lebensbejahende Aspekte.
Wie ist Deine Herangehensweise an ein lyrisches Projekt? Planst Du, schreibst Du, wenn Du das Gefühl hast schreiben zu müssen, entwickelt sich so etwas mit der Zeit oder wie können wir uns das vorstellen?
Es ist meist so wie ein plötzlicher Gehirnsturm. Mit Planung funktioniert da nicht viel. Es passiert viel mehr. Du hast momentan einen Einfall bzw. eine Idee und schreibst diese nieder – lässt dich in diese fallen. Und umso öfter du den Text dann durchliest, entdeckst du die von mal zu mal Feinheiten, baust sie aus und schleifst ihn zurecht.
Wo lässt Du Dich für Deine Texte inspirieren? „Wörter haben Seele“ greift ja viele verschiedene Stimmungen auf und lässt unterschiedliche Bilder entstehen.
Es ist wie gesagt eine Mischung aus Erlebtem und Fiktion. Das Leben inspiriert mich. Ich höre, sehe und fühle. Das reicht um genügend Impressionen einzuholen über die es sich zu schreiben lohnt.
Als Muttersprachler schreibst Du auf Deutsch; wo siehst Du Vor- und Nachteile der deutschen Sprache hinsichtlich ihrer Gedichtkompatibilität?
Die deutsche Sprache ist in ihrer Vielfalt und Schönheit eigentlich kaum zu übertreffen. Vor- und Nachteile sind hier eigentlich auszublenden. Ich übe mich darin alles aus der jeweils gewählten Sprache zu holen, das Maximum zu finden.
Was sind Deine lyrischen Vorbilder? Ich meine schon, den einen oder anderen Meister darin wiederzufinden, einen eigenen Stil hast Du aber in jedem Fall entwickelt.
Das freut und ehrt mich sehr! Ich habe ganz ehrlich gesagt keine Vorbilder. Ich orientiere mich an niemanden und ziehe mein eigenes Ding durch. Klar sind da Schriftsteller, Dichter und sonstige Typen deren Zeug ich lese. Ich würde diese allerdings nie als Vorbilder, Idole oder Inspirationsquellen bezeichnen.
Ok, auch wenn es hier nicht um Musik ging, bleibst Du nicht vom Metal1-Wortspiel verschont, für Dich als Autor sollte das aber kein Problem darstellen. Was fällt Dir spontan zu den folgenden Begriffen ein?
Tour de France: Intessiert mich eher wenig!
Der-Postillon.com: Noch nie gehört!
Eurokrise: Kann ich nicht mehr hören!
Atomausstieg: Jetzt, sofort!
Metal1.info: Rockt richtig!Super Magazin!!!
So, ich bin mit meinen Fragen durch. Vielen Dank für Deine Antworten, machs gut, die letzten Worte gehören natürlich Dir.
Ich bedanke mich ebenso für die interessanten Fragen und für die tolle Zusammenarbeit. Ich hoffe ich konnte allen Lesern einen interessanten Einblick in meine Person, mein Buch und meinem künstlerischen Schaffen geben. Übrigens bin ich auch auf www.facebook.com/mkeimel anzutreffen. Leseproben etc. gibt es auf www.markuskeimel.de.tl