Interview mit Rob Urbinati von Sacrifice

15 Jahre war es still geworden um die Kanadischen Thrasher SACRIFICE – bis sie, wie aus dem Nichts, 2009 mit “The Ones I Condamn” ein beachtliches Stück Thrash Metall vorlegten, das sich vor den großen der Szene nicht zu verstecken braucht… lediglich hinsichtlich seiner Auskunftsfreudigkeit könnte sich Sänger und Gitarrist Rob Urbinati von Kollegen wie dem immer gesprächigen Schmier (Destruction) noch eine Scheibe abschneiden, wie das Metal1.Info-Interview mit dem Sänger und Gitarrist offenbart…

Sers!
Zunächsteinmal Gratulation zu eurem neuen Album, “The Ones I Condamn”!
Wie geht’s dir?

Mir gehts gut, danke!

Habt ihr schon viele Presse-/Fanreaktionen auf das Album bekommen, und wie fallen sie aus?
Sowohl Presse- als auch Fanreaktionen waren wirklich großartig… besser, als wir erwartet hatten, denke ich.

Wenn du “The Ones I Condamn” in einem Satz beschreiben müsstest… wie würde er lauten?
Thrash Metal ohne jeglichen kommerziellen Kompromiss.

Das Coverartwork finde ich zimlich gelungen. Hat es eine tiefere Bedeutung, beziehungsweise was soll es dem Betrachter sagen?
Die einzige Message ist die, die du darin siehst. Wir wollten kein Cover, das eine wortgetreue Interpretation des Albumtitels darstellt.

“The Ones I Condamn” ist das erste SACRIFICE-Album seit mehr als 15 Jahren. Damals löste sich die Band auf, nachdem der vielversprechende Plattendeal mit Metal Blade aufgrund schlechter Verkaufszahlen nicht verlängert wurde. Wann habt ihr beschlossen, es nocheinmal zu versuchen und noch einmal mit SACRIFICE anzugreifen?
Wir haben uns 2006 für eine Show hier in Toronto, Kanada, zusammengetan. Danach hat es sich einfach nicht richtig angefühlt, wieder aufzuhören, also haben wir halt weitergemacht, Songs geschrieben und schließlich 2009 “The Ones I Condemn” veröffentlicht.

15 Jahre sind eine lange Zeit… was habt ihr in dieser Zeit ohne SACRIFICE gemacht, und was hat euch nach so langer Zeit dazu bewegt, SACRIFICE wieder auf die Bühne und schließlich ins Studio zu bringen?
Nach dem Split von SACRIFICE haben wir haben alle in verschiedenen Bands gespielt. Als wir schließlich wieder zusammenfanden, hat es sich angefühlt, als hätte es diese lange Pause nie gegeben. Wir sind zusammen aufgewachsen, haben einige der besten Jahre unseres Lebens zusammen durchlebt, und ich bin fest davon überzeugt, dass bei keinem von uns mit einer anderen Band die Chemie so gut gestimmt hat, wie das bei uns vieren zusammen bei SACRIFICE der Fall ist. Die Motivation, doch noch ein Album aufzunehmen, kam vielleicht daher, dass wir einfach nicht das Gefühl hatten, dass wir bereits unser bestmögliches Album geschrieben hätten.

“The Ones I Condamn” ist zudem ja auch das erste Album im Originallineup seit 1991… wie fühlt es sich an, nach fast 20 Jahren wieder in Originalbesetzung aufgestellt zu sein?
Wie gesagt: Es ist großartig, Wir sind alle zusammen in dieser Band bessere Musiker: Ich glaube, keiner von uns ist ausserhalb von SACRIFICE so gut, wie wir es hier zusammen sind.

Musikalisch habe ich euch im Review vorallem mit Exodus und der deutschen Thrash Metal-Legende Destruction vergleichen. Was sind eure Haupteinflüsse oder welchen Bands zollt ihr am meisten Respekt?
Unsere Einflüsse haben sich mit den Jahren nicht sonderlich gewandelt und sind heute so zimlich die gleichen wie früher: Venom, Metallica, Slayer, Mercyful Fate, Maiden, Exodus… um die wichtigesten zu nennen. Die meisten Bands, die ungefähr zur gleichen Zeit wie wir angefangen haben, haben unseren Respekt… Destruction, Dark Angel, Possessed, Hirax und all diese ersten Underground Thrash Bands…

Ok, erzähl uns doch ein bisschen was zum Songwriting- und Recording-Prozess von “The Ones I Condamn”…
Nun, ich hab die Songs bei mir zuhause als Demo aufgenommen, dann wurden sie in der Probe aufpoliert. Ich muss sagen, 2010 ist es schon weit einfacher, Songs herumzumailen oder Demos aufzunehmen! Das war ein wenig anders, als wir es gewohnt waren, zu arbeiten, aber als wir ins Rouge Valley Studio kamen, haben wir im Endeffekt genauso aufgenommen, wie wir das immer gemacht haben – wir mieden all diese neuen Technologien, die alle Bands gleich klingen lassen, wie das Sampeln und Editieren von Drums. Das Album wurde zwar auf eine Hard Drive aufgenommen, aber auf die gleiche Art und Weise, als wäre es ein Tape gewesen.

Ich muss zugeben, “The Ones I Condamn” ist mein erster Kontakt mit SACRIFICE (als das Vorgängeralbum released wurde, war ich schließlich erst um die fünf Jahre ;)) – ähnlich dürfte es vielen gehen, die heute mit „The Ones I Condamn“ in Berührung kommen. Erzähl uns doch bitte, was sich am Sound von SACRIFICE seit “Apocalypse Inside” verändert hat…
Ich denke, “Apocalypse Inside” ist, auch wenn ich es mag, unser vermutlich schwächstes Album. Das liegt vermutlich daran, dass wir auf dem Album unseren Fuß zu stark vom Gaspedal genommen haben. SACRIFICE muss schnell, aggressiv und brutal sein… und das ist der Sound, zu dem wir auf “The Ones I Condemn” zurückgekehrt sind.

Auf der europäischen Version der CD gibt es einen Live-Track von bereits erwähntem Konzert 2007… plant ihr für die Zukunft weitere Live-Aktivitäten, wie beispielsweise eine Europatour, um “The Ones I Condamn” zu promoten?
Nein, Tour wird es keine geben, aber wir hoffen, dieses Jahr noch einige ausgewählte Shows in Europa spielen zu können.

Danke vielmals, das war auch schon meine letzte Frage. Damist ist auch schon die Zeit für die berühmten „letzten Worte“ gekommen, bevor ich das Interview mit dem traditionellen Metal1.Brainstorming beenden würde…
Danke für das Interview!

Ok, auf gehts: Ich nenne dir einen Begriff, und du sagst, was dir dazu spontan einfällt:

Angela Merkel: Angela Gossows Großmutter
Pfannkuchen mit Ahornsirup: Kanadisches Touristenessen
Würstchen mit Sauerkraut: Deutsches Touristenessen
Barack Obama: Tiger Woods
Klimawandel: Kein Kanadischer Winter
Metal1.info: Würstchen mit Sauerkraut

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