Der Jahresrückblick 2018 von Simon Bodesheim

Schlechtestes Metal-Album des Jahres 2018

Abstracter – Cinereous Incarnate – obwohl es sicherlich noch etliche schlechtere gab, die ich aber aus dem Grund nicht (ganz) angehört habe.

Bestes Festival des Jahres 2018
Schlechtes Konzert des Jahres 2018

Hypocrisy im Backstage München am 20.10.18. Nicht wirklich das schlechteste (irgendwelche Supportbands bei Konzerten dieses Jahr waren sicher schlechter) aber einfach das enttäuschendste. Ich habe Hypocrisy das letzte Mal vor einigen Jahren live gesehen und war davor schon auf mehreren Konzerten, die ich immer extrem cool fand. Dieses Mal war es aber einfach ein total lustloser Auftritt und der Sound war mies.

Bestes Coverartwork des Jahres 2018
Schlechtestes Coverartwork des Jahres 2018
Newcomer des Jahres 2018

Night Crowned und Mordant Rapture haben beide herausragende Debüt-EPs veröffentlicht, die zum Vielversprechendsten gehören, das ich seit langem gehört habe.

Persönliche Entdeckung des Jahres 2018
Enttäuschung des Jahres 2018

– musikalisch: Architects lassen die Chance ungenutzt, den Tod Tom Searles angemessen musikalisch zu verarbeiten und flüchten sich auf „Holy Hell“ in banalen Metalcore-Schmalz; Machine Head veröffentlichen mit „Catharsis“ ein seelenloses, durchkalkuliertes Produkt für den Mainstreammarkt; das neue, humorlose Hanzel-und-Gretyl-Album „Satanik Germanik“ macht leider nicht halb so viel Spaß wie die früheren Werke; Skeletonwitch ändern ihren Stil von wiedererkennbarem Blackened Thrash zu 08/15-Melodic-Black-Metal
– persönlich: dass politisch und gesellschaftlich immer noch viel zu viel Scheiße abläuft und dass mich das inzwischen so ermüdet, dass ich mich kaum noch damit beschäftigen kann – was mich selber etwas erschreckt; dass mich viele Dozenten, Professoren, Doktoranden und leider auch Studenten in meinem Studium einfach nur noch abstoßen mit ihrer unsympathischen, arrogant-elitären Art

Überraschung des Jahres 2018

Immortal beweisen mit „Northern Chaos Gods“, dass sie es auch ohne Abbath und 9 Jahre nach ihrem letzten Album immer noch krass draufhaben; Amorphis schaffen es nach 28 Jahren mit „Queen Of Time“ noch einmal ihre komplette Diskographie zu toppen; Eisregen können plötzlich musikalisch ernstzunehmenden Black Metal statt nur spaßigen Trash; Dimmu Borgir haben es tatsächlich endlich geschafft, ein neues Album zu veröffentlichen und es ist sogar gut anhörbar (wenn auch eben leider nicht mehr als das); Eminem haut plötzlich mit „Kamikaze“ aus dem Nichts ein Album raus und es bügelt einige Fehler seines misslungenen Vorgängers „Revival“ aus; Shining (Nor) sind von Blackjazz zu Stadionrock übergegangen

Mein Song des Jahres 2018
Mein bester gesehener Film 2018

Von 2018 neu erschienenen: Suspiria
Von zuvor erschienenen, aber 2018 (wieder mal) angeschauten: The Dark Knight

Wunsch / Hoffnung für 2019

– musikalisch: Wieder so ein starkes Jahr wie 2018 mit vielen tollen, neuen Alben und Konzerten
– persönlich: dass Leute endlich aufhören, in diesen seelenlosen, marktgerecht durchkalkulierten Superhelden-, Reboot- und Sequel-Quatsch zu gehen, der nonstop die Kinos verstopft, und dass stattdessen endlich wieder mehr interessantere Filmemacher die Möglichkeit haben, ihre Filme groß ins Kino zu bringen; wieder mehr (coole) Gigs mit meiner Band; dass mir mein Studium wieder mehr Spaß macht als dieses Jahr; weniger Hass und Ablehnung, dafür mehr Aufeinanderzugehen bei politischen und gesellschaftlichen Diskussionen und Auseinandersetzungen. Von allen beteiligten Seiten!