Review 3 Days Of Silence – Sodium / Sulfur

  • Label: Eigenproduktion
  • Veröffentlicht: 2014
  • Spielart: Black Metal

Wenn eine Band im Jahre 2015 ihre Musik physisch nur über Vinyl und Tape vertreibt, kann man sich sicher sein, dass man im Black Metal unterwegs ist – wo sonst finden sich noch solche Liebhaber traditionell physischer Releaseformen. Bei 3 DAYS OF SILENCE liegt man damit zumindest grob richtig – mit truem Geprügel haben die drei Schweizer dennoch wenig am Hut. Dafür sollten Freunde innovativer und abwechslungsreicher Klänge aufmerken.

Wie es bei Vinyl und Tape so ist, gliedert sich „Sodium/Sulfur“, übrigens das Debüt des Trios, in eine A- und eine B-Seite – jeder der Begriffe im Titel beschreibt dabei eine der beiden Seiten. Los geht es mit Seite A, „Sodium“ betitelt, die über drei Songs hinweg mit hypnotischen Klängen, Samples und modernen Strukturen zu begeistern weiß: Gitarren mischen sich stimmungsvoll mit verzerrter Stimme und elektronischen Klängen, Melodien und Beats nehmen gleichermaßen Einfluss auf die düstere, sterile Atmosphäre, die durch immer wieder eingeschnittene Audiosamples weiter verstärkt wird.

Seite B, „Sulfur“, beginnt mit „Na-tural S-tate“ gänzlich anders: Hier bieten 3 DAYS OF SILENCE schnellen und harten Black Metal mit Industrial-Einflüssen, auf den Bands wie Diabolicum stolz wären. Für die Songs dieser Seite konnten 3 DAYS OF SILENCE zudem einige namhafte Gastmusiker wie John (Blutmond, Gesang) oder Aort (Code, Gitarre) gewinnen. Für seinen Härtegrad ist auch Seite B erfreulich vielseitig gestaltet, wie spätestens beim abschließenden „White Bird“ mit seinem erhabenen Klargesang sowie einem gerüttelt Maß an elektronischen Sound-Details unmissverständlich klar wird – hinsichtlich seiner Atmosphäre kommt die B-Seite jedoch nicht ganz an die ersten drei Songs heran.

Fans von modernem Black Metal, denen nicht vor elektronischen Elementen graust, sollten hier definitiv ein Ohr riskieren: 3 DAYS OF SILENCE gehen auf ihrem Debüt nicht nur erfreulich professionell zu Werke, sondern wissen durch die mit Liebe zum Detail ausgearbeiteten Songs zu begeistern. „Sodium / Sulfur“ ist abwechslungsreich und spannend, atmosphärisch und kraftvoll – und übrigens (für alle ohne anachronistische Abspielgeräte) auch digital erwerblich.

Wertung: 8.5 / 10

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