Review Agent Steel – Omega Conspiracy

  • Label: Candlelight
  • Veröffentlicht: 1999
  • Spielart: Thrash Metal

Mitte bis Ende der 80er Jahre schuf eine Band namens Agent Steel zwei Meilensteine der Metalgeschichte mit Namen „“Skeptics Apocalypse“ und „Unstoppable Force“. Sänger ist ein gewisser John Cyriis, der oftmals als kleiner Bruder von Bruce Dickinson bezeichnet wurde. Doch eben jener John Cyriis verschwand urplötzlich von der Bildfläche, nicht einmal die anderen Bandmitglieder wussten, wo er sich befand. Somit war erst einmal Schicht im Schacht. Umso erfreulicher, dass sich Agent Steel 1999, zwölf Jahre nach dem letzten Album, mit neuer Platte und neuem Sänger zurück meldeten. Und mit was für einem Album!

Textlich geht es nach wie vor um Verschwörungen, die Illuminati, und in diesem besonderen Fall um den sogenannten Omega Code, was auch das für Speed/Thrash Metal nicht gerade alltägliche Cover erklärt. Dass aber genau das in der Verpackung ist, beweist der Opener „Destroy The Hush“ nach kurzem bedrohlichem Intro deutlich. Wobei die ganze Sache sehr an die „Somewhere In Time“-Periode von Iron Maiden erinnert, als die Jungfrauen einen unglaublich düsteren Gitarrensound auf die Matte gezaubert haben. Nur geht es hier natürlich etwas schneller zu Sache. Bei „Illuminati Is Machine“ zeigt sich die Stimmvielfalt von Bruce Hall, der zwischen sehr aggressivem Gesang und wahnsinnigen hohen Tonlagen hin und her schwankt.

Das sehr düstere „Fighting Backwards“ scheut selbst vor dezentem Elektronikeinsatz nicht zurück, der sich aber in Grenzen hält und sich gut ins Gesamtbild einfügt. „New Godz“ ist eher im Midtempo gehalten, doch thront über allem wieder Bruce Halls göttlicher Gesang, während sich „Know Your Master“ zu einer schnelleren Abgehnummer entwickelt, bei dessen Refrain auch kräftig mitgegrölt werden darf. „Infinity“ wartet mit einem herrlichen Intro auf, ehe sich die Matte im gleichen Tempo wie beim Vorgängertrack weiter schüttelt.
„Awaken The Swarm“ kommt derart düster daher, dass sich keine Suizidgefährdeten diesen Song antun sollten. Die Selbstmordrate ist auch so hoch genug. Damit sich nicht noch mehr umbringen, ist das wieder sehr an Iron Maiden erinnernde „Into The Nowhere“ wieder etwas menschenfreundlicher gehalten und besticht durch tolle Melodiebögen und einen Wahnsinns-Gesang! Das Gitarrensoli gegen Ende des Songs könnte wirklich von der schon erwähnten „Somewhere In Time“ stammen.

„Bleed Forever“ überrascht mit einem Klavierbeginn und entwickelt sich, liebe Leute Ihr lest richtig, zu einer lupenreinen Ballade. Und meine Herren, was für eine Ballade, Gänsehaut garantiert.
Das abschließende „It’s Not What You Think“ vereinigt noch einmal alle Trademarks dieses wirklich starken Albums, düstere Atmosphäre paart sich mit einem göttlichen Refrain und tollen Gitarrensoli. So wird einem der Abschied alles andere als leicht gemacht.

Melodischer Speed/Thrash Metal der Extraklasse mit einem fantastischen Sänger, welcome back Agent Steel!

(Oli)

Wertung: 8.5 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert