Review Alien Ant Farm – Truant

  • Label: DreamWorks
  • Veröffentlicht: 2003
  • Spielart: Rock

Nachdem sich die ALIEN ANT FARM 2001 dank ihrem Michael Jackson Cover „Smooth Criminal“ in zahlreiche Fanherzen gespielt hatte, kehrte Ruhe um den kalifornischen Vierer ein. Die nachfolgenden Singleauskopplungen erwiesen sich als kommerzielle Flops und plötzlich wusste schon keiner mehr, wer Alien Ant Farm sind bzw. waren. Ihr musikalisches Hoch wurde jedoch damals schon von einem tragischen Unfall überschattet: Bei der Anreise zu einer Location in Spanien überschlug sich der Tourbus, der Fahrer war sofort tot. Zwar überlebten alle Bandmitglieder mit mehr oder minder schweren Verletzungen, doch die Angst, jemals wieder einen Tourbus zu besteigen, hinterließ psychische Spuren. Nach der Genesung nahm man ein neues Album in Angriff.

Sicherlich haben Alien Ant Farm ihren Wiedererkennungswert beibehalten („These Days“), aber ihre Musik schallt um einiges reifer und kerniger heraus. „A 1000 Days“ eröffnet mit druckvoller Gitarrendistortion und geht nahtlos in dezentem Gesang über, im Auge immer der Refrain. Für diese haben Alien Ant Farm schon seit jeher ein gutes Gespür gehabt, frei nach dem Motto „Don’t Bore Us, Get To The Chorus“. Doch alles in kreativem und musikalisch anspruchsvollem Ambiente, sodass seichte Popmusik kaum von erdig harter Rockmusik herauszufiltern ist. „Glow“ schielt dabei eher aus dem Set und klingt nach akkutischem Lagerfeuerspaß und sorgt dadurch zwischenzeitlich für herrliche Abwechslung. Dafür gehen Stücke wie „Drifing Apart“ und „Quiet“ unglaubliche nach vorne und verzeichnen rohe Gitarrenmusik der Marke Ant Farm. Alles beim Alten also.

Im Grunde ist es eben Alien Ant Farm geblieben, nur tendierten die Herren eher zu ausgefeilten, erwachsenen Rocksongs als zu schnellen Überhits der Sorte „Smooth Criminal“. Und dieser Entwicklungsweg bringt der Band mehr Beachtung im Sinne einer guten, progressiven Rockband als von Eintagsfliegen. Und im Endeffekt läuft es eben nie auf den einen Superhit hinaus.

Wertung: 7.5 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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