Review Antagonist – Demons

  • Label: Eigenproduktion
  • Veröffentlicht: 2006
  • Spielart: Thrash Metal

ANTAGONIST sind eine 1994 gegründete Death/Thrash Metal Band aus Bremen. Das Album „Demons“ ist erst der zweite Longplayer der Band und wurde zur Gänze in Eigenregie produziert. Erstaunlich auch, dass ANTAGONIST 2003 als Band ohne Plattenvertrag in Wacken spielten, aber kein Wunder, bekam das Debüt ’99 doch ausschließlich positive Presse-Stimmen.

Ich möchte nichts verschreien, aber der Opener „Under A Silverstream“ knallt mir ordentlich entgegen. Das Intro davor ist stimmig und steigert sich langsam.
Das Tempo des Tracks ist durchaus gehoben, sehr druckvoll und von der Soundqualität bin ich äußerst positiv überrascht. „Incessant Rain“ schlägt freilich die selbe Richtung ein. Die Songs wirken kompromisslos auf Geschwindigkeit getrimmt zu sein, das Snare Drumming hebt dies zusätzlich hervor. Der Gesang ist abermals eigen aber gut, verwechseln (fast) ausgeschlossen, was ich undbedingt als positives Bewertungkriterium anführen möchte! Denn ANTAGONIST sind eines sicher – nämlich nicht vergleichbar mit anderen Bands. Spätestens „Civitas die“, der dritte Track auf der Scheibe, macht das klar. Die Bassline, das Drumming, die Gitarrenarbeit und natürlich der Gesang, das klingt alles wirklich eigenständig, was im Genre des Thrash Metal ja nicht immer unbedingt der Fall ist. Und nach dem recht flotten Einstieg folgt mit „Beastmaster“ etwas gebremster Schaum, was Eingängigkeit und Dynamik wirklich zu Gute kommt. Der Song hat Suchtpotenzial.
Aber es ist der Song „Mondblut“, der meinen favorisierten Track dieser CD darstellt. Zum einen ist er komplett in Deutsch gehalten, zum anderen wird hier herrlich (harter) Punk und Thrash Metal kombiniert, was eine äußerst rotzige und freche Mischung ergibt. Nettes Detail am Rande: der nicht ganz unauffällige norddeutsche Dialekt. Ich möchte schon fast „leider“ sagen, denn „Usurpation“ ist wieder in Englisch. Das macht aber nicht viel, ein weiterer qualitativer Track auf der CD, den Hörer freut’s. Auffällig hier: die mittels Stakkato-Riffs eingebrachte Melodie, von der zuvor erwähnten Punk-Atitüde nimmt man wieder Abstand und geht abermals klar in Richtung Thrash. Was auch „The Fall Of Mankind“ tut, und gleichzeitig wieder mehr auf Groove als auf prügeln setzt. Mir gefällt’s und es tut dem Album gut, dass andere Facetten eingebracht werden. Denn leider ist „The Next Killing Generation„ schon der letzte Track von „Demons“, und hier gibt es zum Abschied nochmal ordentlich auf den Kopp. Schnell, Geknüppel und Geschrei – das die drei Schlagworte, welche mir spontan einfallen.

Um ein Fazit zu finden, möchte ich zwei weitere Stichworte einbringen, nämlich „Dynamik“ und „Spieldauer“. Ersteres ist klar positiv und gefällt mir wirklich gut, das Album hat einige Groove-Elemente, die voll und ganz überzeugen können, allen voran „Mondblut“. Aber, und jetzt kommts, „Demons“ ist nur knappe 31 Minuten lang, und es ist einfach verdammt schade, dass die Songs nicht ausführlicher gestaltet wurden.Trotzdem – reinhören lohnt sich und knappe 7 Euro sind wirklich gut (in den vermeintlichen Underground) investiertes Geld.

Wertung: 8 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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