2002 gegründet, erhielten die Düsseldorfer AYS (kurz für Against Your Society) 2013 die Möglichkeit, Konzerte in China, Indonesien, Malysia und Singapur zu spielen. Diese globalen Einflüsse der Hardcore-Szene standen Pate für ihr neues Album „Worlds Unknown“. Dieses wird von doomig-düsterem Hardcore mit Post-Metal-Einflüssen dominiert, was sich in einer dynamischen, sehr bedrückenden Stimmung zeigt. Diese unheimliche Atmosphäre weckt Erinnerungen an Bands wie Type O Negative, aber auch Gruppen wie Biohazard oder Sick Of It All werden als Einflüsse deutlich.
Die vielen Asien-Reisen von Frontmann Schommer machen sich bereits im Intro bemerkbar, das mit Panflöten-Tönen aufwartet. Kurz darauf setzen Feedbackschleifen ein und der tief im Post-Metal verwurzelte Opener „3 A.M.“ schleift sich mit tiefen, bedrohlichen Riffs nach vorne. Diese werden vom wütenden Gebrüll von Schommer unterstützt. Eine beeindruckende, packende und atmosphärische Eröffnung, die zeigt, wie hier düsterer 90er-Hardcore mit modernen Elementen eine Verbindung eingeht. „Floodgates“ erhöht das Tempo ganz enorm und wartet mit fettem, im Riffing fast schon thrashigem Groove auf. AYS erfinden dabei das Rad ganz sicher nicht neu, aber beweisen, dass sie die unterschiedlichen Hardcore-Spielarten beherrschen.
Ein Grund dafür, dass „Worlds Unknown“ aus der großen Masse an Hardcore-Bands heraussticht, liegt sicher auch daran, dass AYS auf stumpfe Breakdowns verzichten. Stattdessen spielen sie geschickt mit Dynamiken und Rhythmen. Immer, wenn es langsamer wird, ist dies absolut stimmig, wenn das Tempo angezogen wird, dann an der richtigen Stelle. So gefällt auch „Wuhan Prison“, benannt nach einer gleichnamigen Rockkneipe, mit seiner Sludge-Attitüde im räudigen, doomigen Hardcore-Gewand. Dass sich die langsameren Songs untereinander oft gleichen und die schnelleren Nummern ebenfalls oft recht ähnlich klingen, fällt nicht sehr ins Gewicht, da AYS mit starkem Songwriting aufwarten können.
Dies zeigt sich auch am Albumfluss, denn „Worlds Unknown“ wirkt wie aus einem Guss: Ein Song folgt schlüssig auf den nächsten, was durch Verbindungen durch Samples und musikalische Motive unterstützt wird. Auf die gesamte Spiellänge wird der Sound irgendwann etwas ermüdend, aber das liegt auch an der Musik, die für ihre Genregrenzen wirklich viel Abwechslung bietet. AYS liefern mit „Worlds Unknown“ eine atmosphärische Hardcore-Platte ab, die mit einer düsteren Stimmung, einer fetten Produktion, spannenden Dynamiken und brachialen Riffs dazu einlädt, sich in den nächsten Pit zu stürzen.
Wertung: 7.5 / 10