Review Blood Tsunami – For Faen

Vier Jahre mussten sich die Fans gedulden, denn „Grand Feast For Vultures“, das zweite Album von BLOOD TSUNAMI erschien bereits 2009. Allerdings waren die beteiligten Musiker in der Zwischenzeit nicht untätig und veröffentlichten mit Mongo Ninja innerhalb eines Jahres drei Alben, die BLOOD TSUNAMI stilistisch nicht unähnlich waren. Doch jetzt steht mit „For Faen“ endlich der dritte Streich der Norweger ins Haus.

Zehn Songs haben ihren Weg auf die Scheibe gefunden, die trotzdem nur knappe 30 Minuten Spielzeit vorweist. Dank der Intensität des Materials und der Spielfreude der Musiker fällt dies jedoch nicht negativ ins Gewicht, ganz im Gegenteil. Nach dieser halben Stunde ist man erst einmal geschafft. Ihre Ursache dürfte die geringe Dauer des Albums in der stilistischen (Neu-)Ausrichtung von BLOOD TSUNAMI haben. Waren auf dem Vorgänger noch diverse Zitate aus der NWOBHM zu hören, so sind diese mittlerweile völlig verschwunden. Hier wird reinster Thrash in seiner ursprünglichsten Form geboten – schnell, hart, rau und dreckig.
Neben alten Thrash-Giganten wie Sodom oder Kreator klingen auch immer wieder die punkigen Wurzeln des Genres durch, was für eine gewisse Abwechslung innerhalb des Materials sorgt. Die Energie der Songs entstammt hauptsächlich der starken Gitarrenarbeit, wird aber durch das Schlagzeugspiel Fausts noch unterstützt und nach vorn gepeitscht.
Textlich beschäftigt man sich mit allen Abartigkeiten, die die Welt so zu bieten hat: das Innenleben von Serienmördern, Qual und Gefangenschaft, Vergewaltigung. Alles nicht neu oder bahnbrechend, aber stimmig und immer wieder von kurzen „Uh“s und gerollten „r“s durchsetzt, was dem ganzen einen rotzig-punkigen Anstrich verpasst.
Innovation wird man auf dieser Platte vergeblich suchen, denn Old-School lautet hier die Maxime. Bei aller Rotzigkeit und Aggressivität entpuppen sich aber „In The Dungeons Of The Rats“, „Grave Desecrator“ und der Opener als Ohrwürmer, die einem nicht mehr aus dem Kopf gehen. Das Gaspedal ist permanent durchgetreten, was passt, aber nicht gerade für Abwechslung sorgt.

Unterm Strich legen BLOOD TSUNAMI mit „For Faen“ ein Album vor, das den Fans der Band runtergehen dürfte wie Öl. Kurz und heftig gehalten, macht die Scheibe unheimlich viel Spaß und lässt einen nach den 30 Minuten mit einem leicht debilen Grinsen im Gesicht zurück.

Wertung: 8 / 10

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