Review Bunker 66 – Infernö Interceptörs

  • Label: High Roller
  • Veröffentlicht: 2012
  • Spielart: Thrash Metal

Wenn man eine Veröffentlichung des deutschen Labels High Roller Records vor sich hat, drängt sich ein Stichwort förmlich auf: Oldschool. Und das wird hier ganz groß geschrieben. Keine Ausnahme sind dabei die italienischen Thrasher von BUNKER 66. Die Debüt-EP „Out Of The Bunker“ kam bei der Basis gut an, nicht zuletzt, weil die Jungs mehrfach lobend in Fenriz‘ Band-Of-The-Week-Blog erwähnt wurden. Jetzt, im Jahre 2012 kommt nun der erste Langspieler „Infernö Interceptörs“ auf den Markt, mit dem die Band deutlich macht, warum sie als heißer Undergroundtipp gehandelt wird.

Experimente werden in den acht Songs der Platte nicht gemacht. Von der ersten bis zur letzten Sekunde gibt es Thrash Metal der alten Schule. Als „Black Speed Metal“ beschreibt die Truppe ihre Musik selbst. Das trifft es ziemlich gut, denn Haupteinfluss ist nicht der Ami-Thrash à la Exodus oder Sacred Reich, sondern der dreckige, punkige Thrash, den man von alten Sodom oder Venom kennt. Dazu einen heftigen Celtic-Frost-Einschlag, eine Prise Motörhead und schon hat man das Wichtigste, was „Infernö Interceptörs“ ausmacht. Wenn man von solchen Größen abguckt, kann man ja nicht mehr allzu viel falsch machen. Zu jeder Sekunde merkt man, dass die drei Sizilianer selbst absolute Maniacs sind und all ihr Herzblut in die Sache stecken. Vorangetrieben von punkigem Schlagzeugspiel, geben die Jungs eine knappe halbe Stunde Vollgas und gehen nur selten vom Gaspedal. Und wenn, dann nur, um schleppende Frost-Riffs zu spielen.
Für den gemeinen Kuttenträger bedeutet das definitiv Genickschmerzen und kaum Zeit zum Verschnaufen, denn die Stücke sind so kurzweilig, dass man kaum merkt, wie schnell dreißig Minuten vorbei sind. Also dann – einfach die Nadel von Neuem setzen, das nächste Dosenbier auf Ex saufen, dabei die Hälfte über das ausgewaschene Slayer Hell-Awaits-Tourshirt von ’85 kippen und weiter die Haare schütteln. Genau dieses Gefühl verkörpert diese Scheibe.

Noch mal. Wer nach etwas Neuem sucht, weil ihn alles Alte langweilt, der braucht hier gar nicht erst reinzuhören. Wer noch heute unermüdlich die alten Götter anbetet, dem wird auch „Infernö Interceptörs“ zu gefallen wissen. Das Album macht Spaß und ist unkompliziert. Perfekt für die nächste Saufparty mit den Kumpels. Punkte für Innovation oder herausragende künstlerische Fähigkeiten kann es natürlich nicht geben – dafür aber einen dicken Sympathiebonus. Noch so ein Album und BUNKER 66 haben einen Platz auf der ein oder anderen Thrasherkutte sicher!

Wertung: 8 / 10

Publiziert am von Michael

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