Review Circsena – Circsena

Neben einer kurzen Biografie der Band und einer Vorstellung der vier Songs der selbstbetitelten EP liefern die zwei Herren von CIRCSENA, Jens und Daniel, außerdem eine Darstellung der Dryaden-Saga, ihrem thematischen Konzept. Lyrisch erwartet den Hörer demnach eine Reise in fantastisch-pagane Gefilde – ein Gedanke, der durch das Artwork von Platte und Presse-Kit sowie durch die kommenden 20 Minuten Musik bestätigt wird.

Die Drums fügen sich gut in das Klangbild, Schlagzeuger Jens unterlegt die Songs mit raffinierten Bass-Drum-Trigger-Parts und einem abwechslungsreichen Schlagzeugspiel. Die Gitarrenspuren von Daniel sind sauber eingespielt, die sich überlagernden Melodien verflechten sich gut zu einem harmonischen Klangteppich. Obwohl das erste musikalische Lebenszeichen von CIRCSENA nur vier Songs umfasst, präsentiert die EP solide Kompositionen mit guten Musikern und mit sich untereinander abhebenden Songstrukturen. Ein Manko: Wären die Gitarren mit mehr Hall ausgestattet, könnte sich in den Liedern eine intensivere Klangatmosphäre aufbauen. Deutlichere Keyboard-Flairs würden diesen Eindruck verstärken, die Kompositionen wären dichter und organischer.

Die vier Songs sind alle im Mid-Tempo gehalten, was die zu sehr im Vordergrund stehende Stimme von Daniel ungünstig hervorhebt  – die Stimmlage suggeriert eine größere metallische Härte als sie die Instrumente tatsächlich vorgeben. Gutturaler Gesang passt schlichtweg nicht zu den Songs, er ist zu aggressiv und fügt sich nur schwer in die überhaupt nicht aggressiv wirkenden Lieder ein. Dass sich nicht nur krächzendes Growling, sondern auch Singstimmen mit Folk Metal vertragen, zeigen Bands wie Tyr, Heidevolk und Menhir, und dass CIRCSENA das Potenzial haben, um in Zukunft zu jener Spielart dazugehörig sein zu können, zeigt der Opener „Wandering Above The Trees And Moors“.

Einen groben Schnitzer leistet sich das Duo bei der Titulierung ihres musikalischen Genres – Black Metal. Wie erkennbar wurde, ordne ich diese Band anders ein, denn weder an den Härtegrad des Black Metals in puncto Blastbeats oder Doublebass noch an dessen schnelles Gitarren-Riffing vermag CIRCSENA heranzukommen, aber das ist das Glück der Band, denn: Ihr thematisches Konzept passt hervorragend zu den Mid-Tempo-Nummern, Lyrik wie Musik ergeben eine stimmige EP. Wenn die Herren ihre geplanten drei Konzeptalben erneut als „straight foward Black Metal Riffing“ beschreiben, wecken sie somit eine Erwartung, der sie nicht gerecht werden – streichen die beiden „Black Metal“ aus ihrem Presse-Kit und ersetzen es durch „Folk Metal“, erlebt der Zuhörer keine böse Überraschung.

Wertung: 5 / 10

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