Review Coldworld – Interludium (EP)

  • Label: Neuropa
  • Veröffentlicht: 2018
  • Spielart: Ambient

Seit nunmehr 15 Jahren veröffentlicht Georg Börner mit seinem Projekt COLDWORLD Musik – und das so regelmäßig wie abwechslungsreich. Auf sein Depressive-Black-Metal-Album „Autumn“ (2016) und die nur digital verlegte EP „Wolves And Sheep“ (2017) folgte 2018 die Ambient-EP „Interludium“.

Tatsächlich finden sich in den gut 30 Minuten quasi keine traditionellen Metal-Instrumente, vier der sechs Songs sind rein instrumental gehalten. Ein kurzes Sprachsample am Beginn von „Interludium I“ ist fürs Erste der einzig menschliche Laut. Es folgen gut 25 Minuten, die fast ausschließlich aus Sounds bestehen: Glockenklänge und flächige Synthesizer, einsame Geigen und textlose Chöre, verschmolzen zu atmosphärischen Geräuschkulissen.

Erst in „VI“ geht Börner zu seinen Wurzeln zurück, entwickelt aus dem abermals im Ambient beginnenden Stück einen Black-Metal-Song mit allem Drum und Dran, Screams, Schlagzeug, Gitarren – um nach diesem kurzen Ausbruch auch gleich wieder zur Ruhe zu kommen. Ein mehr als gelungener Abschluss einer fast meditativen, vor allem aber extrem stimmungsvollen Reise.

„Interludium“ ist kein typischer COLDWORLD-Release, wenn es das denn überhaupt gibt. Ein Faible für Depressive Black Metal reicht nicht aus, um dieser EP etwas abgewinnen zu können. Wer aber nicht unbedingt auf Zerrgitarren besteht, wird in diesen sechs minimalistischen Nummern nicht weniger düstere Attitüde finden als in Börners anderen Werken.

Keine Wertung

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