Während man heutzutage mit Werbung für die neuesten „Top-Alben“ bekanntester Bands ja nur so zugebombt wird, sind die wirklich coolen Entdeckungen dennoch zumeist die Zufallsentdeckungen – wie beispielsweise die Ungarn CONCRETE, auf die ich wohl im Leben nicht gestoßen wäre, hätten sie mich nicht auf der Suche nach einer Auftrittsmöglichkeit kontaktiert.
Was aber schade gewesen wäre, wäre mir an deren Debüt „Revelations Of Perdition“ doch tatsächlich eine echtes Thrash-Kleinod entgangen: Mit der Frische junger US-Thrash-Bands wie Warbringer oder Evile und dem Arschtritt deutschen Old School-Thrashs a là alter Kreator prügeln die Ungarn hier ziemlich genau eine halbe Stunde derart engagiert und ambitioniert auf die Trommelfelle des geneigten Hörers ein, dass es eine wahre Freude ist.
Gewiss erfindet das Quintett das Rad dabei nicht im geringsten neu… wofür ich im konkreten Fall jedoch nur all zu gerne Absolution erteile, merkt man den Jungs dafür doch die Spielfreude und den Elan, den sie in ihre Musik legen, noch an der Aufnahme an – und das wiegt definitiv mehr als halbgare Experimente und erzwungene Pseudokreativität.
Dass der Sound des Werkes zudem für ein eigenproduziertes Debüt äußerst fett daherkommt, trägt darüber hinaus in nicht geringem Maße zu meiner Begeisterung bei: Während für Drums und Vocals ein Studio aufgesucht wurde, so dass die Qualität der Spuren hier wenig verwunderlich ist, sind es vor allem die Saiteninstrumente, die für offene Münder sorgen dürften. Während der Bass wunderbar drückt, sägen die Gitarren perfekt im engen Fenster zwischen fieser Zerre und vollem Klang – dass hier beim Booklet-Kommentar „recorded at home, DIY motherfucker!!!“ etwas Stolz mitschwingt, ist also nicht nur verständlich, sondern völlig berechtigt.
Dass Thrash Metal derzeit ein Revival erfährt, ist ja nun wahrlich nichts Neues – dass das jedoch nicht nur für Amerika oder Deutschland gilt, sondern, zumindest in diesem konkreten Fall offenbar auch für Ungarn, hatte ich so nicht auf dem Schirm. Umso schöner, festzustellen, dass auch dort auf hohem Niveau Thrash Metal gespielt wird. Für ein Debüt-Album ist „Revelations Of Perdition“ nämlich schlichtweg beeindruckend – und ginge es im Leben, beziehungsweise im Musik-Business fair zu, müsste so manch altgediente Band beim Anblick solch talentierter und ambitionierter Jungspunde um ihren Plattenvertrag zittern.
Wertung: 8.5 / 10