Review Doomed – Our Ruin Silhouettes

  • Label: Solitude
  • Veröffentlicht: 2014
  • Spielart: Doom Metal

Ihr alle seid todgeweiht! Das ist klar, denn das menschliche Dasein ist vergänglich. Mitten hinein in diese triste Wahrheit platzt ein Projekt aus Zwickau, das unter dem Namen DOOMED agiert. Genau diese begrenzte Lebenszeit möchte Pierre Laube mit Doom Metal bereichern. „Our Ruin Silhouettes“ ist schon das dritte Album des Ein-Mann-Projekts seit der Gründung im November 2011. Spricht das nun für Qualität oder Quantität? Wir werden es im folgenden Review herausfinden.

Vorab möchte ich nochmals positiv erwähnen, dass alles auf diesem Longplayer aus der Feder eines Mannes stammt. Alles bedeutet Gesang, Instrumente, Texte, Produktion und Artwork. Also wenn man von den zwei Gesangsgästen Pim Blankenstein und Andreas Kaufmann absieht. Musikalisch bewegt man sich im bereits erwähnten Doom Metal, der bekannt schleppend daherkommt. Gelegentlich lässt sich Herr Laube aber auch zu Ausreißern in schnellere Gefilde hinreißen („The Last Meal“). Die stimmlichen Ergüsse sind eher im Death Metal angesiedelt. Bei der Länge der Songs lässt sich der Alleinherrscher von DOOMED auch nicht beirren. Unter sechs Minuten wird man auf „Our Ruin Silhouettes“ auf jeden Fall nicht fündig. Die düstere Gitarrenarbeit wird hier und da von Chören oder Samples untermalt, dann bricht ein Solo durch die tonnenschweren Riffs und gibt der Musik ein fast sphärisches Klangbild. Der Bass ist dazu formidabel in den Vordergrund gemischt und das Schlagzeug in all seinen Ausprägungen kraftvoll wirksam. Dazu gesellen sich durchaus (gesellschafts-)kritische Texte, die der Tiefe dieser Veröffentlichung gut zu Gesicht stehen. Da Pierre Laube nun auch Live-Mitglieder für sein Projekt gewinnen konnte, wird man die Songs von „Our Ruin Silhouettes“ auch bald live erleben können.

Um es mit dem letzten Songtitel dieser Platte zu sagen: Was bleibt? Neben typisch-stampfenden Doom-Metal-Songs werden atmosphärische und an Black Metal erinnernde Momente eingebaut. Vor allem durch die eigenwilligen Songaufbauten dürfte „Our Ruin Silhouettes“ für einige schwere Kost sein. Das Anhören der Scheibe ist schlicht jede Sekunde wert. So bleibt unter dem Strich mehr Qualität als Quantität und natürlich eine Punktzahl im überdurchschnittlichen Bereich.

Wertung: 8 / 10

Publiziert am von Christian Denner

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