Review Ergodic – Ergodic (EP)

Raleigh, die Hauptstadt des US-Bundesstaats North Carolina, dürfte in Deutschland zum Großteil wohl nur Eishockey-Fans – die Carolina Hurricanes sind hier beheimatet – und Leuten, die in Erdkunde extrem gut aufgepasst haben, ein Begriff sein. Dazwischen könnten sich jedoch auch ein paar Technical-Death-Metal-Fans tummeln, die sich im internationalen Underground sehr gut auskennen. Denn die Band ERGODIC aus der eher unbekannten Metropole hat Anfang März ihre selbstbetitelte Debüt-EP auf den Markt gebracht.

Das Quintett liefert auf dem drei Songs starken Werk Hochgeschwindigkeits-Tech-Death ohne Rücksicht auf Verluste. Die Finger fliegen dabei förmlich über das Griffbrett und die Drums scheinen auf dauerhafte Double-Bass und Blast-Beats eingestellt zu sein – mit kurzen Verschnaufpausen für Schlagzeuger Matt Francis. Die Herangehensweise erinnert dabei an eine Symbiose aus Archspire und Allegaeon: einerseits die schiere Unbarmherzigkeit ersterer, andererseits die hochmelodische Interpretation des Genres letzterer. Diese Zugänglichkeit ist auch der große Pluspunkt der Extended Play. Bereits auf dem Opener „Exalted Ignorant(s)“ überzeugen ERGODIC mit dem einen oder anderen eingängigen Riff, das sich trotz der schieren Brutalität und Geschwindigkeit toll entfalten kann.

Diese Schiene wird auch auf den weiteren Tracks „Veil Of Dementia“ und „Lashed To Control“ konsequent weitergefahren. Vetracktes, melodisches Riffing auf Speed und technisch beeindruckende Soli treffen auf maschinenartiges Schlagzeugspiel und entwickeln gemeinsam eine unglaubliche Energie. Unterbrochen wird das Ganze nur durch ein kurzes, unverzerrtes Zwischenspiel gegen Ende des zweiten Tracks und stampfende, hardcore-lastige Parts während des finalen „Lashed To Control“. Mit diesen dezent eingebauten Elementen verleiht das Quintett „Ergodic“ willkommene Abwechslung und sorgt für kurze Erholung im ansonsten wilden Treiben.

Insgesamt liefern ERGODIC somit ein kurzweiliges und spaßiges Debüt ab. Sie verfolgen eine klare Linie und machen dies auf einem sehr hohen Niveau. Denkt man nun in die Zukunft, so muss man hoffen, dass sie hin und wieder auch eine Abzweigung mehr nehmen und ihren Sound mit neuen Elementen anreichern. Denn was auf dieser EP sehr gut klappt, kann auf Albumlänge durchaus anstrengend werden. Fürs Erste geht der Daumen jedoch nach oben!

Keine Wertung

Publiziert am von Silas Dietrich

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