Das Cover von "Untouchable Glory" von Gama Bomb

Review Gama Bomb – Untouchable Glory

Seit 2002 aktiv haben sich die Iren GAMA BOMB über die Jahre einen Ruf als ebenso fähige wie unterhaltsame Vertreter der jüngeren Thrash-Metal-Szene erspielt. Vor zwei Jahren folgte der Vertrag mit dem Global Player AFM Records und eröffnete der Truppe den Weg in eine goldene Zukunft. Der nächste Schritt erfolgt mit ihrem neuesten Album „Untouchable Glory“, das gerade über das Hamburger Label erschienen ist.

Nachdem sie sich mit „The Terror Tapes“ in eine neue, erwachsenere Richtung mit ausgeklügelteren Arrangements entwickelt hatten, kehren GAMA BOMB auf „Untouchable Glory“ wieder zu ihren Wurzeln zurück: In einer guten halben Stunde hauen die Burschen ihrer Hörerschaft zwölf recht knapp bemessene Thrash- Nummern um die Ohren, wobei die typischen Gesangslinien und der wie immer charakteristische Stil von Frontmann Philly Byrne in Tateinheit mit ultra-präzisem Riffing nebst der gewohnt irrwitzigen Leadgitarren durchaus alle Stilmittel mitbringen, die man von der Truppe aus Newry kennt und liebt.

Dennoch ist die stilistische Rückgewandtheit der Burschen auf ihrem neueste Album nicht durchweg zu begrüßen. Das Material auf „Untouchable Glory“ fällt über weite Strecken recht gleichförmig aus und Nummern wie der eröffnende Titelsong, „Drinkers, Inc.“ oder „Ride The Night“ könnten ohne größere Schwierigkeiten auf jedem Album der Band zu finden sein, weshalb sich Begrifflichkeiten wie „austauschbar“ oder „auf Nummer sicher“ beim Hören leider unweigerlich aufdrängen. So entsteht der Eindruck, „Untouchable Glory“ sei eigentlich vor „The Terror Tapes“ entstanden und einfach nur später erschienen, zumal es sich beim Vorgänger um eine weitaus reifere und durchdachtere Platte handelt.

Aber erstens können auch durchschnittliche GAMA-BOMB-Songs einen Heidenspaß machen und zweitens finden sich auch auf dieser Platte ein paar Juwelen, denn mit „Tuck Your T-Shirt In“ haben die Herren eine arschcoole Crossover-Nummer auf Lager und „She Thing“ – aller Wahrscheinlichkeit nach der beste Song auf diesem Album – erinnert charmant an Anthrax zu „Spreading The Disease“-Zeiten. Auch in Sachen Sound hat sich bei den Iren seit längerer Zeit nichts getan und so kommt auch „Untouchable Glory“ in fettem, knochentrockenem Klanggewand aus den Boxen, was das punktgenaue Riffing der Mannschaft natürlich bestens zur Geltung bringt. Textlich verarbeitet das Gespann einmal mehr sämtliche Kult-Horrorfilme und persönlichen Weltuntergangs-Fantasien auf humorvolle Art und Weise, weshalb das Schaffen von GAMA BOMB auch durchaus überzeugen kann, wenn es mal nicht die Grenzen des kreativ Machbaren ausweitet – Spaß in den Backen haben diese Iren nämlich allemal.

Über zwei Jahre haben sich GAMA BOMB zwischen „Untouchable Glory“ und seinem Vorgänger Zeit gelassen – ein Zeitraum, der eigentlich mehr als ausreichen sollte, um die kreativen Säfte wieder zum fließen zu bringen. Leider kann das vierte Album der irischen Thrasher nicht mit dem bisherigen Schaffen der Truppe mithalten und erweckt den Eindruck, bei GAMA BOMB würde allmählich kreativer Stilltstand einkehren. Schlecht ist diese Platte gewiss nicht, nur klangen diese Iren schon weitaus frischer. Antesten lohnt aber allemal.

Wertung: 6 / 10

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