Das Cover von "Lionheart" von Generation Steel

Review Generation Steel – Lionheart

  • Label: El Puerto
  • Veröffentlicht: 2023
  • Spielart: Heavy Metal

Nach ihrer Gründung im Jahr 2019 konnten die hessischen Metaller GENERATION STEEL einen ziemlich guten Start hinlegen: Für ihr 2021 erschienenes erstes Album „The Eagle Will Rise“ unterschrieb die Truppe um Gitarrist Jack The Riffer bei den Underground-Spezialisten Pure Steel und gewann obendrein den ehemaligen Grave-Digger-Gitaristen Uwe Lulis als Produzenten. Herr Lulis blieb der Gruppe erhalten, ansonsten hat sich jedoch einiges geändert – für ihr neues Album „Lionheart“ sind GENERATION STEEL bei El Puerto Records unter Vertrag und nache einem kurzen Gastspiel von Sven Maier von den Kasselern Pandemic sitzt wieder Chris Hauske hinter dem Drumkit.

Schon auf ihrem Debüt haben GENERATION STEEL spürbar mit dem U.S. Metal geliebäugelt und auf „Lionheart“ schielt die Truppe nun noch mehr nach Übersee. Songs wie der schiebende Opener „Baptized In Sorrow“, das düster-hymnische „The Lost And The Damned“ oder „Left Alone“ und „United“ machen deutlich, dass der Teutonenstahl-Anteil auf Album Nummer zwei stark abgenommen hat und sich die Formation vor allem im kernigen U.S. Metal zuhause fühlt – das mag für sich genommen nichts Neues sein, da es gerade in Deutschland aber nur sehr wenige Bands gibt, die genau diesem Sound nacheifern, ist das durchaus erfrischend. Und es funktioniert, denn GENERATION STEEL wissen, wie man kraftvolle Riffs und starke Refrains zu eingängigen und doch stets unkitschigen Songs verbindet.

Überhaupt fällt das Songwriting auf „Lionheart“ nicht nur solide, sondern über weite Strecken erstklassig aus. Zwar gehen die Nummern im Großen und Ganzen allesamt in die eingangs erwähnte Richtung, sind untereinander aber durchaus abwechslungsreich. Neben den angesprochenen Brechern fahren GENERATION STEEL auch noch wuchtige Stampfer wie „Executor“ oder „The Ripper“ auf – vor allem in diesen Nummern kommen die erwähnt kraftvollen Riffs zum tragen – und mit „Bloodrage“ oder „Forevermore“ wird es eher traditionell eingängig. Das alles macht von Anfang bis Ende Spaß, weil die Band zwar keine Scheu vor jedwedem musikalischen Klischee hat, das aber in ebenso mitreißende wie kurzweilige Songs verpackt, die in jeder Note eine ehrliche Freude an ebendieser Musik kommunizieren.

Abgerundet werden die Songs von Sänger Rio Ullrich – der hat seit „The Eagle Will Rise“ nochmal eine enorme Entwicklung durchgemacht und schafft es nun, GENERATION STEEL eine individuelle Note zu verpassen. Sein schneidendes Organ erinnert mittlerweile ein bisschen an Bobby „Blitz“ Ellsworth von Overkill und sorgt dafür, dass auch in hymnischeren Songs der Kitsch außen vor bleibt. Variabel ist der Mann ebenfalls, denn während er vornehmlich ganz schön giftig ins Mikrofon keift, ist er etwa im Titeltrack auch zu seichteren Tönen imstande. Das funktioniert, allerdings klingt er in aggressiveren Momenten deutlich authentischer und setzt sich mehr von anderen Sängern ab.

GENERATION STEEL haben bereits mit „The Eagle Will Rise“ ein viel versprechendes Debüt abgeliefert und das Niveau mit „Lionheart“ nun noch einmal angehoben. Die Vorbilder mögen klar sein, das ändern jedoch nichts daran, dass ihr zweites Album eine absolut authentische Heavy-Metal-Platte US-amerikanischer Prägung ist. Die Songs leben allesamt von einer gesunden Mischung aus kraftvoller Härte und nicht zu anschmiegsamer Eingängigkeit, wobei die Platte dank starkem Songwriting auch keinen wirklichen Tiefpunkt aufweist. Wenn GENERATION STEEL diese Energie und Spielfreude auch auf die Bühne übertragen können, dürften sie auf der anstehenden Tour mit Manimal einige Fans hinzugewinnen.

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Wertung: 8 / 10

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