Artwork INTERLOPER

Review Interloper – Search Party

For me personally, this LP coming out feels like this is the start of what this band really will become. We needed to have patience, but there’s no reason to wait anymore. This marks the official start of this band”. Geduld ist ein gutes Stichwort, um die Historie von INTERLOPER zu charakterisieren: Obwohl das Trio aus Kalifornien bereits 2014 seine erste Single veröffentlichte, debütieren die Prog-Metaller erst 2021 mit ihrem Album „Search Party“. Mit Blick auf die anderweitigen Bandverpflichtungen der Mitglieder ist das nicht verwunderlich: Sänger Andrew und Schlagzeuger Aaron unterstützen live The Faceless, Gitarrist Miles hilft live bei Ingested aus Vio-Lence aus und war zwischen 2014 und 2018 bei Rings Of Saturn tätig.

Mit Ausbruch der Pandemie und dem daraus resultierenden leeren Terminkalender schien die Voraussetzung geschaffen worden zu sein, alle drei Köpfe von INTERLOPER im Studio zu vereinen, sodass „Search Party“ eingespielt werden konnte. Die elf Tracks umfassende Platte bietet neben dem Duran-Duran-Cover „Rio“ zehn neue Songs, die im Melodic Progressive Metal angesiedelt sind und durchaus aufgeschlossene Metalcore-Hörer mit Hang für vertrackte Songstrukturen ansprechen könnten. Denn „Search Party“ ist von der Dynamik und dem Aufbau der Songs her näher an der Diskografie von After The Burial, Within The Ruins oder Periphery dran als an modernen Prog-Metal-Alben von Riverside, Soen oder Haken.

INTERLOPER nehmen die Härte des Metalcore, die Schnelligkeit des Tech Death und verweben beides in komplexe, facettenreiche Songstrukturen, ohne dabei an Eingängigkeit zu verlieren. Bestes Beispiel hierfür ist bereits der Opener „Pathkeeper“, dessen quirlig-verspielte Riffs schnell im Ohr bleiben. Besonders stark ist die Gitarrenarbeit aber dann, wenn Virrueta und Baker in den Refrains schwindelerregend shredden und damit gegen den warmen Klargesang anspielen („Dreamlands“) oder eine Abrissbirne wie „Moonlight“ begleiten. Wen die rasanten Licks auf Dauer überfordern, kann sich in der gediegeneren Mid-Tempo-Nummer „Idle Years“ vollständig auf das Headbangen konzentrieren oder sich beim stimmungsvollen, zurückhaltenden „Cheshire“ zurücklehnen, dennoch bleiben Songs wie diese eher die Ausnahme. Stattdessen blühen INTERLOPER spürbar dann auf, wenn ein Rhythmuswechsel auf den anderen folgt („The Wishing Well“) oder sich die Doublebass auf Anschlag in die Gehörgänge triggert („Baring Teeth“).

Mit einem Debüt diesen Kalibers ist es nicht verwunderlich, dass Szene-Riese Nuclear Blast Records den Roten Teppich für die Amerikaner ausgerollt hat und „Search Party“ unter deren Banner veröffentlicht wird. Die Platte changiert zwischen den Prog-, Tech- und Core-Genres, ohne sich dabei auf eines davon festlegen zu wollen. Die ungezügelte Kreativität gepaart mit dem hohen Grad an technischem Geschick machen INTERLOPER zu einem Hoffnungsträger für Skills-Enthusiasten, die nicht auf Melodik verzichten wollen.

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Wertung: 9 / 10

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