Review Johnny Flesh & The Redneck Zombies – Back For Brains!

„Back For Brains!“ Frei nach ihrer, mehr oder minder, lebhaften Zombie-Kultur haben JOHNNY FLESH und seine REDNECK ZOMBIES ihren zweiten Longplayer auf die Menschheit losgelassen. Ob die drei untoten Herren aus Nürnberg den positiven Eindruck des Vorgängers „This Is Hellbilly Music“ weitertragen und wirklich unsere Gehirne für sich gewinnen können, werdet ihr in den folgenden Zeilen erfahren.

Der titelgebende Opener beginnt schmissig im gewohnten Stil aus Psychobilly und Horrorpunk. Da stellt sich schon ein positives, partyfreudiges Gefühl ein.  Allerdings wird diese Vorfreude bei den nächsten vier Songs deutlich gedämpft. Es plätschert vor sich hin, wirkt stellenweise belanglos oder arg nach Albumfüllern. Obwohl es nicht schlecht gemacht ist, kann es nur geringfügig überzeugen. Die Arbeit des Schlagzeugers ist hier auch sehr im Hintergrund, was den einzelnen Stücken ein wenig den Drive nimmt. Mit den zusammenhängenden Songs „Haunting You Until We Are…“ und „…Dead By Dawn“ wird der Hörer aber doch wieder ein bisschen wacher. Das ist nicht nur inhaltlich gut gemacht, sondern kann auch musikalisch wieder mehr überzeugen. Das Highlight des Albums ist aber eindeutig „Down There By The Swans“. Hier wird nicht nur passenderweise die berühmte Titelmelodie von Tschaikowskis Schwanensee verarbeitet, sondern auch durch weiblichen Gastgesang von Shakey Sue (The Hellfreaks) bestochen. Auf das Black-Cover „Wonderful Life“ war ich sehr gespannt, wurde aber doch enttäuscht. Dieser Song wurde schon ideenreicher kopiert. Im Zusammenhang mit der Zombie-Thematik der Band gibt es aber doch einen gewissen Humoreffekt. Zum Abschluss präsentiert die Band in „The Barbers Chop“ noch die Geschichte von Sweeney Todd, dem teuflischen Barbier aus der Fleet Street.

Im Gesamtbild haben JOHNNY FLESH & THE REDNECK ZOMBIES mit „Back For Brains!“ ein Album abgeliefert, dass vor allem durch die Hintergrundproduktion der Drumarbeit einiges einbüßt. Außerdem fehlt es doch an einigen Stellen an Ideenreichtum. Nur vier Songs, die deutlich auffallen und Ausreißer nach oben darstellen, sind eben bei 13 Stücken doch etwas mau. Natürlich ist diese Musikrichtung als Zusammenspiel aus Rockabilly, Punk und Horrorthemen kein Genre, dass immer wieder neue Meilensteine hervorbringt. Aber dennoch hätte ich mir gewünscht, dass dieser Spielerei mal wieder etwas neues Leben eingehaucht wird. Man muss der Band aber zugutehalten, dass sie ihren Weg des B-Movie-Horrors konsequent gehen. Sowohl von den Songinhalten, Bühnenoutfit und CD-Aufmachung. Das passt alles zusammen. Wer diesen Hybriden aus Punk und Rockabilly bisher schätzte, dürfte auch hier zufrieden sein.

Wertung: 5.5 / 10

Publiziert am von Christian Denner

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