Review Kings Destroy – Kings Destroy

  • Label: Clearspot, Warcrime
  • Veröffentlicht: 2015
  • Spielart: Doom Metal

Mit ihrem selbstbetitelten dritten Album erscheinen KINGS DESTROY zurück auf der musikalischen Bildfläche. Die Doom-Metal-Band aus New York orientiert sich darauf wieder mal deutlich an Genre-Größen wie Black Sabbath oder Saint Vitus. Etwas zu deutlich, will man meinen, denn viel Neues oder gar Aufsehenerregendes bekommt man hier leider nicht zu hören.

Bereits der abgehackte Opening-Riff von „Smokey Robinson“ kommt eher uninspiriert daher, zum Glück nimmt der Track jedoch später an Fahrt auf, was dem Ganzen etwas mehr Würze verleiht. Generell gibt „Kings Destroy“ mit der Zeit doch noch mehr her, als es zu Beginn den Anschein hat: Auf „Mister O.“ zeigt sich die Band sogleich von einer interessanteren Seite, energetisch und mit einem Gespür für unterhaltsame Melodieführung. Spätestens jetzt fällt auf, wie rifflastig das Album ist, die leicht bluesig angehauchten Gitarren dominieren das Klangbild. Auch Solo-Liebhaber kommen hier auf ihre Kosten, vor allem bei „W2“ und „Embers“, während das viertgereihte „Mythomania“ mit seiner ruhigen, zurückgelehnten Stimmung für eine willkommene Abwechslung sorgt.
Des Weiteren sei noch die hervorragende Produktion gelobt, die dem klassisch anmutenden, doomigen Sound der Band eine wunderbare Rohheit verleiht, ohne dabei jedoch allzu altmodisch zu klingen. Sogar der Bass ist gut herauszuhören, sodass es diesbezüglich wirklich nichts zu bemängeln gibt. Unglücklicherweise gibt es ansonsten jedoch schon ein paar Dinge, die negativ auffallen. Wie bereits erwähnt liefern KINGS DESTROY hier praktisch nichts Neuartiges ab, das einen Anreiz schaffen würde, dem Album vor anderen, ähnlichen Doom-Releases den Vortritt zu geben. Die Stimme von Steeve Murphy ist zwar nett anzuhören und passt gut zur Instrumentalisierung, ist jedoch nicht allzu markant und scheint manchmal sogar an ihre Grenzen zu geraten. Aufgrund der mit nur 34 Minuten ziemlich kurz bemessenen Laufzeit wird das Album seiner Bezeichnung als Longplayer wohl kaum gerecht. Zwar läuft man dadurch nicht Gefahr, Langeweile aufkommen zu lassen, aber zwei bis drei Songs mehr hätten der Platte durchaus gutgetan.

Kurz gesagt, KINGS DESTROY haben mit ihrem dritten Album ein eher lauwarmes Werk geschaffen, auf dem zwar vieles richtig gemacht wird, das aber doch nicht ganz überzeugen kann. Etwas mehr Eigenständigkeit, Eingängigkeit und mehr Songmaterial wären wünschenswert gewesen. Das wird hoffentlich auf dem nächsten Release besser umgesetzt, Genre-Puristen und Fans der Band sollten hiermit aber trotzdem ihre Freude haben.

Wertung: 6.5 / 10

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