Review Les Chants Du Hasard – Les Chants Du Hasard

Die Verwendung symphonischer Elemente ist im Black Metal schon seit den ’90ern und Bands wie Dimmu Borgir oder Cradle Of Filth quasi an der Tagesordnung. Die Franzosen von LES CHANTS DU HASARD treiben diesen Gedanken ins Extreme und veröffentlichen mit ihrem selbstbetitelten Debüt ein Album, das sich sogar ausschließlich aus orchestralen Elementen zusammensetzt.

Was der aufgeschlossene Hörer auf „Les Chants Du Hasard“ demonstriert bekommt, ist in erster Linie, dass verzerrte Gitarren oder Double-Bass keineswegs notwendig sind, um eine zwieträchtige Atmosphäre heraufzubeschwören: Mit opulentem instrumentalem Arrangement, das sich vornehmlich aus verschiedensten Streichern zusammensetzt, darüber hinaus aber vom Glockenspiel bis zur Tuba reicht, kreieren LES CHANTS DU HASARD eine packende, tiefschwarze Stimmung, die – trotz der unterschiedlichen Herangehensweise in Sachen Instrumentierung – an das Schaffen ihrer Landsmänner von The Great Old Ones denken lässt, deren Jeff Grimal wohl auch nicht ganz zufällig für das Album-Artwork verantwortlich zeichnet.

Was den Gesang angeht, bereichern LES CHANTS DU HASARD ihre Kompositionen mit einer ebenfalls extrem vielseitigen Mischung aus verschiedensten Stilen: Von choralem Gesang über singspielhafte Erzählungen bis hin zu düsteren Growls findet sich in den gebotenen gut 40 Minuten alles. Das Textkonzept ist entsprechend ausgefeilt: Im Stile des Werkes „Die Gesänge des Maldoror“ („Les Chants de Maldoror”) des französischen Dichters Comte de Lautréamont (alias Isidore Lucien Ducasse, 1846 – 1870) behandelt „Les Chants Du Hasard“, in sechs Kapitel (Chant I – VI) unterteilt, metaphorisch existentielle Themen.

Bei aller gebotenen Düsternis hat das Resultat natürlich dennoch nur wenig damit zu tun, was man sich gemeinhin unter Black Metal vorstellt. Wer sich jedoch beispielsweise Septicflesh auch gut ohne die Metal-Anteile vorstellen könnte, ist bei LES CHANTS DU HASARD gewiss nicht ganz falsch.

„Les Chants Du Hasard“ ist ohne Zweifel ein anspruchsvolles, in seinem ganzen Stil jedoch auch verschrobenes Album, das sich seine Fans sehr selektiv suchen wird. Schlussendlich dürfte das Werk eher für Fans von düsteren Neo-Klassik-Projekten wie Peccatum oder Empyrium sowie Fans avantgardistisch angehauchter Black-Metal-Bands wie The Great Old Ones  oder Pensées Nocturnes  gemacht sein denn für die Liebhaber des klassischen Symphonic Black Metal.

Wertung: 7.5 / 10

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