Review Mandowar – Hellboys From Cow

(Heavy Metal, Akustik) Coverbands, die Metalsongs in ein anderes akustisches Gewand kleiden, gibt es inzwischen einige. Dabei haben sich einige Meister in dem Genre gefunden: Hellsongs stehen für die abwechslungsreichsten Varianten klassischer Metalsongs, wohingegen Maiden United sich zwar auf Songs von Iron Maiden beschränken, dafür die komplexesten und besten Neuarrangements aufzuweisen haben. MANDOWAR sind seit 2010 ebenfalls in diesem Geschäft tätig und veröffentlichen mit „Hellboys From Cow“ nun ihr drittes Album. Ihr Alleinstellungsmerkmal ist die Mandoline, die im Klang immer präsent ist.

Ich halte nicht lange damit hinterm Berg: Meiner Meinung nach brauchen wir das nicht. Die Idee mag ja ganz nett sein, aber Unplugged-Versionen von Metalklassikern gibt es nun wirklich viele – es bräuchte mehr neue Ideen, um in diesem Segment noch einmal für Aufhorchen zu sorgen. Zwar fallen MANDOWAR nicht nur über reines Metal-Material her (wie „Holy Diver“ oder „Master Of Puppets“), sondern nehmen sich mit „Kashmir“ auch Hard Rock vor und machen  mit „(Ghost) Riders In The Sky“ selbst vor Country nicht halt. Sogar die Neue Deutsche Härte ist mit „Engel“ von Rammstein vertreten, obwohl dieser Song sicherlich schon drei Mal zu oft gecovert wurde.

Das Ausgangsmaterial ist also sehr unterschiedlich. Leider aber hören sich die neu arrangierten Songs einfach zu ähnlich an – immer gibt es mandolinenlastigen Country-Style mit betont tief gesungenem Gesang. Auf Schlagzeug wird gänzlich verzichtet. So funktioniert es eben nicht, wenn man schon ein Coverkonzept hat, muss es variantenreicher sein, sonst bewegt sich alles in zu erwartbarem Rahmen. Lediglich „Wish You Were Here“ fällt heraus, denn diese Version scheint gegenüber dem Original kaum verändert worden zu sein.

Erschwerend kommt der Kalauerfaktor hinzu. Warum meinen MANDOWAR, noch den schlechtesten Witz reißen zu müssen? Da heißt der Song „Alexander Strack“ statt „Thunderstruck“ und „Hellboys From Cow“ statt – ach, ihr wisst schon. Verzeiht bitte, wenn ich nicht lache. Live mag das ja alles funktionieren, wenn man es am frühen Nachmittag auf der Biergarten-Bühne in Wacken spielt. Auf Scheibe aber ist „Hellboys From Cow“ nur etwas für ausgemachte Fans von Mandolinenmusik. Wie, davon gibt es gar nicht so viele? Tja, schade.

Wertung: 4 / 10

Publiziert am von Marc Lengowski

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