Review Phi – Now The Waves Of Sound Remain

PHI ist ein Rock-Trio aus Österreich, das mit „Now The Waves Of Sound Remain“ seinen dritten Longplayer vorlegt. Was die Band selbst als Post Progressive Rock bezeichnet, ist letztendlich nichts anderes als eine Mischung aus Alternative Rock und Prog, die entfernt an schlichtere Tool oder weniger metallische Fates Warning denken lässt. Auch Rush oder Long Distance Calling können hier und dort als Referenz identifiziert werden.

Den Hörer erwarten neun erdige, trockene Rocksongs, die zwar durchaus komplex arrangiert sind, aber doch recht gradlinig und eindimensional klingen. Das liegt zum großen Teil an der wenig dynamischen und dumpfen Produktion, die aber irgendwie auch zu der kargen Instrumentierung und tristen Grundstimmung der Musik passt.

In ihren besten Momenten schaffen es PHI, eine packende Atmosphäre zu erzeugen, etwa beim rockigen „Tune In Zone Out“ oder dem 10-minütigen Titeltrack. Über weite Strecken jedoch fehlt es an Abwechslung. Die Melodien rauschen am Hörer vorbei – Sänger Markus Bratusa singt zwar technisch einwandfrei, aber mit wenig Wiedererkennungswert und Hingabe. Die Musik wirkt trotz einiger netter Riffs langatmig und zäh. So erscheint die Platte letztendlich trotz ihrer verhältnismäßig kurzen Spielzeit von 47 Minuten immer noch zu lang. Schade auch, dass die Gitarre nur selten derart beherzt und ausführlich solieren darf wie in „Now The Waves Of Sound Remain“ – das gibt der Musik ein wenig von der Luft und Wärme, die ihr die meiste Zeit fehlt.

Wer auf gitarrenlastigen und melancholischen Alternative Prog steht, darf gerne reinhören und wird mit dem Album vermutlich deutlich mehr Freude haben als ich. Mich lässt die Musik von PHI auf emotionaler Ebene größtenteils leider völlig kalt. Mit Ausnahme der beiden genannten Tracks mag auch nach mehreren Durchgängen nichts so richtig zünden. Tool, A Perfect Circle oder neuere Fates Warning klingen im direkten Vergleich einfach wesentlich eigenständiger, packender und vitaler.

Wertung: 6 / 10

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