Review Rosetta – Terra Sola

Rund 15 Jahre hat die Post-Metal-Truppe ROSETTA bereits auf dem Buckel, von Ermüdungserscheinungen allerdings keine Spur. Lediglich ein bisschen ruhiger sind die fünf Jungs aus Philadelphia im Alter geworden – so auch auf der neuen EP „Terra Sola“, auf der ohne Frage entspanntere Klänge im Fokus stehen. Was aber nicht bedeutet, dass so gar keine Zähne gezeigt werden.

Tera Sola“ umfasst drei Songs bei einer Spielzeit von rund 23 Minuten, die Hälfte davon wird dabei vom Opener und Titeltrack beansprucht. Und dieser ist ohne Frage mehr als großartig und macht definitiv Lust auf ein neues ROSETTA-Album: Atmosphärisch-getragen mit cleanem Gesang auf der einen Seite, weiß die Nummer andererseits auch durch ihre härteren Passagen zu gefallen – geshoutete Vocals inklusive. Arrangement und Spannungsbogen sind absolut rund, somit steht dem Soundtrack zum eigenen Kopfkino nichts im Wege.

Die anderen beiden Titel konzentrieren sich dann (bei wesentlich kürzerer Laufzeit) ausschließlich auf die ruhigere Seite von ROSETTA: „57844“ versteht sich dabei als Fortsetzung des Songs „54543“ vom vorangegangenen 2017er Album „Utopioid“, indem es dessen harmonische Struktur aufgreift, während das instrumentale „Where Is Hope?“ von Akustikgitarren und elektronischen Elementen dominiert wird. Beides schöne Songs mit Soundtrackcharakter, wenn auch nicht so stark und abwechslungsreich wie „Terra Sola“.

Musikalisch und tontechnisch hat man nix zu meckern. Vor allem das ausdrucksstarke Schlagzeugspiel von Bruce McMurtrie Jr. im Titeltrack fällt positiv auf, prügelt der gute Mann sich einen Großteil der Zeit die Seele aus dem Leib, was die atmosphärische Gitarrenarbeit hervorragend kontrapunktiert. Die Produktion klingt warm und voll, dabei aber jederzeit differenziert aus den Lautsprechern.

Sollten ROSETTA „Terra Sola“ mit dem Ziel veröffentlicht haben, wieder auf dem Radar des geneigten Zuhörers sichtbar zu sein und Lust auf ein neues Album zu machen: Mission erfüllt. Gerade der Titeltrack zeigt alle Stärken der Band konzentriert auf und lässt auf Großes hoffen. Wer die üblichen Verdächtigen wie Cult Of Luna, Isis, PG Lost oder Mogwai gerne hört, macht hier sicher nichts falsch – zumal „Terra Sola“ auf der bandeigenen Bandcamp-Seite für lau zu haben ist.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Keine Wertung

Publiziert am von

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert