Das Cover von "Plague Of Conscience" von Savage Messiah

Review Savage Messiah – Plague Of Conscience

  • Label: Earache
  • Veröffentlicht: 2012
  • Spielart: Thrash Metal

Die britischen Thrash Metaller SAVAGE MESSIAH konnten sich spätestens mit ihrem zweiten Album “Insurrection Rising” als einer der helleren Sterne am derzeit recht dicht besiedelten Newcomer-Himmel etablieren. Mit „Plague Of Conscience“ holt die Truppe nun zum dritten Schlag aus und hat sich dazu für einen etwas anderen Weg entschieden: Wie ihre Label-Kollegen Gama Bomb haben auch SAVAGE MESSIAH ihre neue Platte bereits Monate vor der regulären Veröffentlichung vollkommen kostenlos als Download verfügbar gemacht.

Dabei widerlegt die Truppe nicht nur die landläufige Meinung, dass alles, was nichts kostet, auch nichts wert sei, sondern beweist nebenbei auch das Potenzial zur Weiterentwicklung: Stellten sich SAVAGE MESSIAH auf „Insurrection Rising“ noch als Thrash Metal-Band mit starkem Hang zu Testament und Megadeth vor, so haben die Herren auf „Plague Of Conscience“ einen großen Schritt in Richtung noch mehr Eigenständigkeit gemacht und so ist das, was der werten Hörerschaft auf Album Nummer drei geboten wird, größtenteils als härterer Heavy Metal zu betrachten.

Natürlich muten die kernigen Riffs nach wie vor reichlich thrashig an, dem fügte die Band nun allerdings eine hochmelodiöse Komponente hinzu, die sich nicht nur in zahlreichen Gänsehaut verdächtigen Gitarrenläufen wie etwa in „Six Feet Under The Gun“, sonder auch in verdammt eingängigen Mitsing-Refrains wie im eröffnenden Titeltrack bemerkbar macht. Diese Wandlung steht SAVAGE MESSIAH gar hervorragend zu Gesicht, denn während die Band bereits auf dem Vorgängeralbum technisch versiert und mit anspruchsvollem Songwriting drauflos zu prügeln wusste, kann man den Jungens nun endgültig nicht mehr vorwerfen, irgendeinem Trend nachlaufen zu wollen, denn auf „Plague Of Conscience“ klingt die Band so natürlich wie noch nie.

Überhaupt geht die Truppe auf ihrem neuesten Album weitaus filigraner zuwerke – ruhige, melodiöse Momente, die noch auf „Insurrection Rising“ höchstens in „Silent Empire“ denkbar waren, verstecken sich auf „Plague Of Conscience“ in etlichen Songs und obendrein hat die Band inzwischen so viel Selbstbewusstsein entwickelt, dass sie mit „Beyond The Shadow Of A Doubt“ augenzwinkernd „The Green Manalishi“ zitieren kann, ohne dabei im Geringsten lächerlich zu wirken. Auch die bereits erwähnten technischen Fähigkeiten der beteiligten Musiker sollen hier natürlich erneutes Lob erfahren, denn auch auf ihrem neuen Album brilliert die Truppe wieder mit atemberaubenden Leadgitarren, die scheinbar mit Leichtigkeit das Niveau der Genre-Größen erreichen und so manchem Fan passionierter Gitarrenarbeit Freudentränen in die Augen treiben dürften – man höre hierzu insbesondere „Carnival Of Souls“ und „All Seeing I“.

Der Kaufanreiz dürfte für alle, die sich „Plague Of Conscience“ dank seiner spendablen Urheber bereits im Vorfeld kostenlos besorgt haben, naturgemäß eher gering sein, jedoch ist das neue SAVAGE-MESSIAH-Album auch den Ladenpreis absolut wert. Songwriting, Produktion und Umsetzung machen machen „Plague Of Conscience“ zu einem großartigen Stück Metal, das in keiner Plattensammlung fehlen sollte. Wer das Jahr gerne mit einer guten Tat beginnen würde, unterstützt die Band und besorgt sich die Platte beim örtlichen Händler.

Wertung: 8.5 / 10

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