Review Save Your Saviour – No Change (EP)

  • Label: Eigenproduktion
  • Veröffentlicht: 2007
  • Spielart: Death Metal

Hinter SAVE YOUR SAVIOR könnte sich problemlos eine weiter Emoband verbergen, doch schon beim Anblick des Covers der „No Change“ EP wird klar, dass es wohl alles andere als ruhig zugehen wird. Warum und wovor der kleine Mann mit der Badehose vor dem Bild Angst hat, bleibt leider unbekannt, ebenso, wer hier seine Finger im Spiel hat. Von Besetzung keine Spur und auch der Silberling selbst kommt ganz in Tradition räudiger Black Metal Demos als CD-R mit Krakelschrift daher. True hellfucked nekropenissucking frostbitten underground raw Black Metal also?

Mit Nichten, denn abgesehen von einem Drumcomputer hat man damit nicht allzu viel zu tun. Dieser bietet die Grundlage für die ersten schleppenden Klänge, die von fast schon psychedelisch eingestreuten Gitarren unterbrochen werden, ehe es mit einer kräftigen Portion Doublebass-Salven ordentlich auf die Zwölf gibt, wenn auch mit kleineren Unterbrechungen. So etwas hat man im weiteren Verlauf der viertelstündigen EP aber zum Glück nurnoch in Form netter, singender Kinder zu Beginn von „Nuclear Holocaust“, die jedoch schnell genug und wenig dezent vom einsetzenden musikalischen Gewitter ab in ihre Bettchen verwiesen werden. Mit eindeutigem Underground-Charakter wird hier eine vergleichsweise abwechslungsreiche Mischung aus brutalerem, durchaus ein wenig technischem Death Metal und einer großen Portion Hardcore geboten. Trotzdem wird hier und da auf kleinere Melodien nicht verzichtet, die durchwegs gut hängen bleiben. Schade ist, dass der Gesang, bei dem es einiges an Abwechslung zu hören gibt, an einigen Stellen leider etwas schwach herüber kommt, ansonsten aber überzeugt. Spaß macht vor allem „Time To Cry“ mit sehr variablen Songwriting und einer sehr eingängigen Hookline.

Die „No Change“ EP kann sich auf jeden Fall sehen und noch viel eher hören lassen, denn anstatt einfach nur stumpf 15 Minuten loszurumpeln, überrascht man doch an so mancher Stelle den Hörer, was das Ganze sehr interessant macht und Potential erkennen lässt. Songwritingtechnische Erfahrung steckt mit Sicherheit im Kopf oder den Köpfen, die sich hinter SAVE YOUR SAVIOUR verbergen. Einzig an der Produktion, vielleicht viel eher noch am Drumcomputer, muss noch wirklich gearbeitet werden. Ein richtiger Drummer würde das ganze sicher weniger klinisch, dafür umso brachialer klingen lassen. Wer jedoch mit Bands wie All Shall Perish oder The Black Dahlia Murder etwas anfangen kann, der kann bedenkenlos mal ein Ohr riskieren. Für die Leistung schämen braucht man sich mit Sicherheit nicht und kann bei einer weiteren Veröffentlichung auch ohne Angst vor Morddrohungen seinen Namen ins Booklet drucken. Gell Roman? G’schmeidig!

Keine Wertung

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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